In einigen der bedeutendsten Worte, die je über die Ehe geschrieben wurden, verankert der Apostel Paulus die eheliche Verbindung im Schöpfungsentwurf Gottes:
„Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde.“ (Epheser 5,31–32)
Der erste dieser beiden Verse zitiert 1. Mose 2:24, der von der Zeit spricht, als das erste Menschenpaar in Frieden im Garten Eden lebte – in der Gegenwart Gottes – und beschreibt, wie ihre Beziehung für alle späteren Generationen von Bedeutung sein würde. Der zweite Vers macht dann deutlich, dass Gott von Anfang an beabsichtigt hat, dass die Ehe die Verbindung zwischen Christus und seiner Gemeinde widerspiegelt.
Wenn wir von Ehe sprechen, reden wir nicht über ein bloß kulturelles Konstrukt oder eine praktische Vereinbarung. Vielmehr nähern wir uns einem Geheimnis – einst verborgen, nun aber herrlich in Christus offenbart.
Wenn du deine Ehe stärker auf Christus ausrichten und ihn dadurch ehren möchtest, dann bedenke diese sechs zeitlosen biblischen Prinzipien.
1. Theologie
Eine glückliche Ehe beginnt mit Theologie – mit Gott und dem, was Er über diese gesegnete Einrichtung offenbart hat.
An erster Stelle, wie Epheser 5:32 klar sagt: Wenn zwei begnadigte Sünder in Harmonie zusammenleben, dann verweist diese Beziehung über sich selbst hinaus auf das große Geheimnis, dass Gott in Jesus Christus diejenigen liebt, die ihm von Natur aus gleichgültig gegenüberstanden. In der ehelichen Gemeinschaft verkörpert der Ehemann diese selbsthingebende, reinigende Liebe Christi (Eph 5:25–27), während die Ehefrau die Antwort der Gemeinde auf Christus widerspiegelt, indem sie sich ihrem Mann unterordnet (Eph 5:22–24).
In einer zerrissenen und kaputten Kultur wie der unseren wird eine Ehe, in der Mann und Frau bestrebt sind, nach Gottes guter Ordnung zu leben, zu einem einzigartigen Zeugnis für die Gnade Gottes. Wo die Liebe Christi die Liebe zwischen Ehemann und Ehefrau antreibt und befähigt, wird das Geheimnis des Evangeliums sichtbar.
2. Einheit
Epheser 5:31 erinnert uns an den schöpfungsgegebenen Entwurf für die Ehe:
„Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.“
Aus diesem gewichtigen Text können wir einige wesentliche Prinzipien über die Einheit in der Ehe ableiten.
Ehe ist eine freiwillige Verbindung. Man heiratet nicht durch einen Beschluss des Parlaments oder eines Gerichts. Selbst in arrangierten Ehen besteht im besten Fall noch die Möglichkeit einer freiwilligen Zustimmung zu den Entscheidungen oder der Führung anderer.
Ehe ist eine Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau aus unterschiedlichen Familien. Der Mann verlässt seine Herkunftsfamilie und verbindet sich mit seiner Frau, die aus einer anderen Familie stammt. Die Ehe ist heterosexuell. Sie ist monogam. Das ist Ehe – und nichts anderes ist Ehe. So klar lehrt es die Bibel.
In gewissem Sinn bleiben die beiden, wer sie vorher waren; aber noch entscheidender: Sie werden ein Fleisch.
Unsere heutige Tendenz geht dahin, individuelle Identitäten betonen zu wollen: „Ich habe mein eigenes Leben, meine eigenen Dinge zu tun. Du machst dein Ding, ich meins, und ab und zu treffen wir uns.“ Aber das klingt kaum nach einer echten Einheit, oder?
Individualität geht in der Ehe nicht verloren, doch unser individuelles Leben wird verwandelt, weil wir nicht mehr das sind, was wir vorher waren. Sobald ein Paar vor versammelter Gemeinde sein Eheversprechen ablegt, tritt es in ein lebenslanges, verbindliches Bündnis ein. Ab dem Moment, in dem du „Ja“ sagst, ist die Entscheidung gefallen. Von diesem Zeitpunkt an ist es Gottes Wille, dass eure Ein-Fleisch-Verbindung bis zu eurem letzten Atemzug Bestand hat.
3. Loyalität
Die Theologie, die der Ehe zugrunde liegt, und die bundeshafte Einheit, die ein Paar zusammenbindet, sollten von einer tiefen Loyalität zwischen Mann und Frau begleitet sein.
Bis zur Hochzeit gilt deine erste Loyalität deinen Eltern. Das wird daran deutlich, dass der Mann Vater und Mutter verlässt (1. Mose 2:24) und wir geboten sind, Vater und Mutter zu ehren (Eph 6:2; vgl. 2. Mose 20:12 und 5. Mose 5:16). Aber am Tag der Eheschließung ändert sich das. Es entsteht eine neue Loyalität. Die Ehe hebt die Beziehung zu den Eltern nicht auf, aber sie verändert sie unumkehrbar. Du musst Vater und Mutter physisch, emotional und finanziell verlassen, um deine eigene Familie zu gründen, und deine Eltern müssen bereit sein, ihren Einfluss auf Sohn oder Tochter loszulassen.
Unter der Herrschaft von Jesus Christus soll deine größte irdische Loyalität nun deinem Ehepartner gelten.
4. Intimität
Diese Ein-Fleisch-Loyalität schließt eine neu gewonnene Intimität ein. Die Reihenfolge in 1. Mose 2:24 und Epheser 5:31 (siehe auch Matthäus 19:5; Markus 10:7–8) ist von entscheidender Bedeutung: Sie macht klar, dass das öffentliche Versprechen dem privaten Genuss vorausgeht.
Gott hat moralische Grenzen gesetzt, damit wir die erfüllende Intimität genießen können, die Er für uns vorgesehen hat – und zwar ausschließlich im geschützten Rahmen des ehelichen Bundes.
Der einzige sichere und erfüllende Ort für sexuelle Gemeinschaft ist innerhalb der lebenslangen Treue eines Ehebundes – nicht in den flüchtigen Schatten eines zeitlich begrenzten Versuchs.
Wenn du noch nicht verheiratet bist, kann dir Gottes Gnade helfen, in Reinheit zu leben, wie Er es vorgesehen hat. Und wenn du bereits Fehler gemacht hast – und wer von uns hätte nicht, sei es in Gedanken, Begierden oder Taten? –, dann steht dir Gottes Gnade offen, um dir Vergebung und Wiederherstellung zu schenken.
5. Priorität
Epheser 5 lehrt uns auch etwas über die neue Priorität, die mit der Ehe einhergeht: „Doch auch ihr – ein jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber erweise ihrem Mann Ehrfurcht.“ (Eph 5:33)
Zusammengefasst lautet unsere Priorität in der Ehe: Die Liebe Christi zu seiner Gemeinde soll im Kleinen sichtbar werden in der Liebe des Ehemanns zu seiner Frau, und die Hingabe der Gemeinde an Christus soll sich widerspiegeln in der Unterordnung der Frau unter ihren Mann. Kurz gesagt: Liebe deine Frau, achte deinen Mann. Es ist wunderbar – und durch Gottes Gnade auch möglich.
Ehemänner: Anstatt auf eure Stellung, eure Rechte oder euren Anspruch zu pochen – anstatt eurer Frau Pflichten aufzubürden –, setzt es euch zur Priorität, euch selbst hinzugeben in liebevoller Leitung eurer Frau.
Und Ehefrauen: Anstatt euch auf das zu konzentrieren, was euch an seiner Leitung missfällt, setzt es euch zur Priorität, euch bereitwillig und demütig von eurem Mann in Gottesfurcht führen zu lassen.
6. Heiligkeit
Schließlich bildet die intime und priorisierte Verbindung der Ehe auch die Grundlage ihrer Heiligkeit. Hebräer 13:4 sagt: „Die Ehe soll bei allen in Ehren gehalten werden und das Ehebett unbefleckt; denn Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten.“
Anders gesagt: Wir sollten Ehe und ihre Segnungen niemals leichtfertig behandeln.
Auch wenn unsere Kultur das kaum mehr widerspiegelt: Gott selbst hat die Ehe im Garten Eden eingesetzt. Sie ist ein Bund, der höchsten Respekt verdient.
Wenn du verheiratet bist und über deine eigene Bindung an deinen Ehepartner nachdenkst, erinnere dich: Theologie trägt die Ein-Fleisch-Einheit, die ihr nun miteinander teilt. In dieser Einheit ist eure gegenseitige Loyalität eine Quelle tiefer und bleibender Intimität. Und in dieser Treue und Intimität wurdet ihr hineingenommen in die Heiligkeit einer göttlich eingesetzten Verbindung.
Es wird nicht immer alles rosig sein – aber mit Gottes Hilfe kann eure Ehe eine Quelle großer Freude werden.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Truth For Life. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
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