Ein Vaterleitfaden für Familienurlaube

Wenn für viele Familien die Urlaubszeit näher rückt, bemühen sich gottesfürchtige Väter darum, ihre freie Zeit mit heiliger Zielstrebigkeit zu gestalten. Sie wollen ihre Familie so anleiten, dass der Urlaub Gottes Absichten dient.

Aber Moment mal – steht heilige Zielstrebigkeit nicht im Widerspruch zu Urlaub? Und was macht einen Urlaub überhaupt „heilig“?

Heilige Dinge – auch ein heiliger Urlaub – sind zur besonderen, vom Gewöhnlichen abgehobenen Nutzung bestimmt. Sie sind nicht zwangsläufig durch geistliche Rituale geprägt, sondern durch eine bewusste, gottzentrierte Planung und Entscheidungen, die sie von alltäglichen Gewohnheiten unterscheiden (vgl. 1. Timotheus 4:4–5). Wenn wir mit heiliger Zielstrebigkeit einen Urlaub planen, nehmen wir uns die Worte des Paulus in 1. Korinther 10:31 zu Herzen:

„Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut [einschließlich Urlaubsplanung] – tut alles zur Ehre Gottes!“

Eine Familie kann zur Ehre Gottes an einem Fußballcamp teilnehmen – aber das erfordert Planung. Gott im Zentrum unserer Urlaubsvorbereitungen, Entscheidungen, Ausgaben und Aktivitäten zu behalten, geschieht nicht zufällig.

Das Geschenk der Ruhe annehmen

Nachdem seine Jünger intensiven Dienst geleistet hatten, nahm sich Jesus bewusst Zeit, damit sie zur Ruhe kommen konnten: „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus!“ (Markus 6:31). Unser Bedürfnis nach Ruhe erinnert uns daran, dass wir nicht autark sind. Gott lädt uns ein, Sabbatzeiten, Auszeiten, Urlaub und Ruhe zu genießen.

Weisheit lehrt uns, in einer heiligen Weise zu ruhen – bewusst anders als die Welt. Und der erste Schritt hin zu einem solchen Urlaub besteht darin, sicherzustellen, dass unser Arbeitsrhythmus überhaupt Platz für Ruhe lässt. Männer, die ihre Arbeit lieben, neigen dazu, sich das ganze Jahr über damit zu beschäftigen. Die Begierden des Fleisches können leicht in Arbeitssucht münden.

Der Sabbat war Gottes Idee. Er hat ein ausgewogenes Zusammenspiel von Arbeit und Ruhe geschaffen – ein Verhältnis, das beiden Seiten guttut. Fleißige Arbeit macht die Ruhe süßer, und gute Ruhe belebt zu fruchtbarer Arbeit. Sowohl Arbeit als auch Ruhe ehren Gott und seinen Schöpfungsplan. Also entspanne deine überdrehte Feder, lege das Arbeitsprojekt zur Seite, rolle deinen Schlafsack aus – und komm zur Ruhe. Um deiner Kinder willen: Sei ihnen ein Vorbild darin, wie wertvoll echte Ruhe ist.

Ein Vater prägt seine Kinder (in jedem Alter) durch das, was er sagt, was er tut, was er unterlässt, was er priorisiert – kurz: durch das, was ihm am Herzen liegt. Und wie ein Mann ruht (oder nicht ruht), offenbart viel über seinen Schatz.

Väter, seid wachsam

Wie können wir also Urlaube zur Ehre Gottes planen? Zunächst sollten wir einige typische Gefahren bedenken.

Hütet euch vor verantwortungsloser Verschwendung. Wer ein zweites Hypothekendarlehen aufnimmt, um den Traumurlaub zu finanzieren, erlebt oft einen Albtraum. Als unsere Kinder noch zu Hause lebten, verbanden wir Urlaubsreisen fast immer mit meinen Dienstreisen. Ich nahm die Familie mit, wenn ich zu einer Konferenz oder einer Versammlung unseres Gemeindebundes reiste. Als ich beispielsweise eingeladen wurde, einen Monat lang in Russland zu predigen, durfte ich die ganze Familie mitnehmen. Das ist sicher nicht der einzige Weg – aber es ermöglichte uns, mit bescheidenem Budget zu reisen.

Verwechsle Urlaub nicht mit endgültiger Ruhe. Die liegt noch vor uns. Selbst die schönsten Urlaubsorte werden einmal vergehen (vgl. 2. Petrus 3:11). Disney World, die Lodge im Yellowstone-Nationalpark, der Eiffelturm, das Kreuzfahrtschiff in Alaska – sie alle werden vergehen. Weise Väter machen solche Orte nicht zu ihren höchsten Freuden, sondern behandeln sie als Hinweise auf eine bleibendere Stadt: auf „neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt“ (2. Petrus 3:13).

Hüte dich vor FOMO – der Angst, etwas zu verpassen. „Wir waren noch nie auf Hawaii – also müssen wir jetzt hin.“ Viele treue Christen haben ihr Leben lang zur Ehre Gottes gelebt, ohne je einen Fuß auf den weißen Sand von Waikiki oder auf die Straßen Roms gesetzt zu haben. Lass also nicht die Gesellschaft deine Agenda bestimmen. Reise dorthin, wo du und deine Familie die beste Gelegenheit habt, Gottes Gegenwart zu genießen.

Das Ziel eines guten Urlaubs ist nicht, alle Empfehlungen aus dem neuesten Reisemagazin abzuarbeiten, das von der Gastgewerbebranche herausgegeben wird – jener Branche, die dein Geld liebt und einen wunderbaren Plan dafür hat. Nutze deinen Urlaub dazu, Jesus ähnlicher zu werden. Lies von ihm. Sprich über ihn. Singt von ihm.

„Wenn ihr nun mit Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist“ (Kolosser 3,1–2).

Versuche nicht krampfhaft, den „perfekten Urlaub“ zu gestalten. Ein Kind kann großen Gewinn daraus ziehen, einfach Zeit mit seinem Vater zu verbringen. Als ich an einer öffentlichen Schule die sechste Klasse unterrichtete, bat ein Fernfahrer darum, sein Kind für ein paar Tage vom Unterricht befreien zu lassen, um es auf eine Tour mitzunehmen. Ich stimmte sofort zu – überzeugt, dass das Kind von dieser „Dienstreise“ mit dem Vater mehr profitieren würde (Straßenkarten lesen, Geografie erleben, Einblicke in die Welt der Erwachsenen), als von ein paar Tagen Grammatikunterricht im Klassenzimmer.

Den Vater zu begleiten mag für den Vater selbst nicht nach Urlaub klingen – aber für das Kind kann es eine prägende und lohnende Erfahrung sein. Und genau das ist das Ziel der Vaterschaft: bei den Kindern Christusähnlichkeit zu fördern.

Schritte zu heiliger Zielstrebigkeit

Nachdem wir nun über mögliche Gefahren gesprochen haben – welche positiven Schritte können wir unternehmen, um mit heiliger Zielstrebigkeit Urlaub zu gestalten? Dabei gilt: Zielstrebigkeit und echte Erholung schließen einander nicht aus. Ein Urlaub sollte nicht mehr Arbeit bedeuten als die Arbeit selbst.

1. Nutze die Zeit für Jüngerschaft in der Familie. Lies gemeinsam die Bibel. Lerne Bibelverse auswendig. Singt zusammen. Spielt Spiele. Besucht Einrichtungen mit christlichem Auftrag – von Suppenküchen bis zu den Zentralen übergemeindlicher Werke. Besucht geschichtsträchtige Orte, die an Gottes Treue in der Vergangenheit erinnern. Natürlich funktioniert Jüngerschaft nicht nur im Urlaub – sie gehört in den Alltag. Aber Urlaube bieten besondere Gelegenheiten, gemeinsam Gott zu suchen.

Dabei gilt: Gottorientierung schließt Spiel und Freude nicht aus. Es ist eine wunderbare Erfahrung, gemeinsam zu spielen, zu lachen, hinter Opas Boot zu Wasserskifahren, Familienfotos zu machen oder sich Schürzen umzubinden und mit Dank an Gott ein neues Apfelkuchenrezept auszuprobieren.

2. Gönne dir eine Auszeit von der Technik. Technik nimmt so viel Zeit in Anspruch, wie du ihr gibst – oder wie sie dich dazu verführt. Setze dir bewusst Grenzen. Mach das Handy aus. Gönne deinen Augen eine Pause und schenke den Menschen um dich herum volle Aufmerksamkeit. Oder lies ein gutes Buch. Eine Familie, die ich kenne, hat den Großbildschirm von der Wand genommen und für eine Zeit ganz beiseitegestellt – und sie haben wieder Freude an anderen sinnvollen Aktivitäten entdeckt.

3. Halte Erinnerungen fest. Fotos und Reisetagebücher können wertvolle Momente bewahren. Manche Augenblicke kommen nie wieder. Halte sie fest, erinnere dich daran, feiere sie.

4. Hole dir Rat von anderen. Frag andere Väter nach Ideen und Erfahrungen, die ihren Familien gutgetan haben. Und wenn du selbst planst, höre besonders aufmerksam auf deine Frau. Sie ist wesentlich beteiligt – und sollte nicht durch zusätzliche Belastungen wie Packen, Waschen unterwegs oder ständige Wachsamkeit bei Kindern in Flughäfen, am Wasser oder in Bärengebieten überfordert werden.

Heilige Zielstrebigkeit schließt auch Zeiten der Erholung für die Mutter mit ein. Vielleicht wünscht sie sich Zeit für sich, Konzertkarten oder einfach einen Moment, um wortwörtlich die Füße hochzulegen. Wenn du dir unsicher bist, was für sie erholsam wäre – frag sie!

5. Vernachlässige nicht das strategische Nickerchen. Schließlich ist auch für dich Urlaub. Nachdem du deine Zeit sinnvoll investiert hast, darfst du ruhen – in dem Vertrauen, dass der, der nicht schläft, über deine Anliegen wacht.

Irdische Urlaube sind vergänglich. Wenn ihr zurückkehrt, lad deine Familie ein, gemeinsam Gott für jede Gelegenheit zu danken.


Dieser Beitrag erschien zuerst bei Desiring God. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
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Avatar von Sam Crabtree

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