Gott hat deine Herrlichkeit vorbereitet

Gott hat uns erstaunliche Dinge über unsere Zukunft offenbart, weil er will, dass wir erstaunt sind.

Er hat uns hoffnungsvolle Dinge gesagt, weil er will, dass wir Hoffnung empfinden – wirklich Hoffnung empfinden. Hoffnung ohne eine von Herzen kommende Freude über das, was kommt, ist keine Hoffnung. Darum sagt Gott uns Dinge, die Freude wecken. Er will, dass wir schon jetzt mit tiefer Gewissheit die freudige Gewissheit der Hoffnung genießen. „Seid fröhlich in Hoffnung!“ (Römer 12:12).

Meine Erfahrung ist, dass ich Gottes Worte über meine Zukunft lesen und so schnell darüber hinweggehen kann, dass sie keinerlei Auswirkung auf mein Herz haben. Ein solches Lesen weckt oder verstärkt keine Hoffnung. Es macht uns nicht zu standhaften, fröhlichen, grünen Bäumen mitten in der Dürre.

Ganz sicher ist das der Grund, warum der „grüne Baum“-Christ, dessen Blätter nicht verwelken und der Frucht bringt, wenn andere sterben, derjenige ist, der „über dem Gesetz des HERRN nachsinnt Tag und Nacht“ (Psalm 1:2). Er verweilt bei den hoffnungsspendenden Verheißungen Gottes, bis er wirklich Hoffnung empfindet.

Pflücke den Pfirsich von Gottes Verheißung

Wenn wir eine Verheißung finden, wie einen saftigen Pfirsich, der am Zweig der Schrift hängt, sagen wir nicht: „Das ist ein Pfirsich“, und gehen dann durch den Obstgarten weiter. Nein, wir bleiben stehen. Wir strecken die Hand aus und pflücken den Pfirsich. Wir beißen hinein. Wir schmecken. Und wenn wir merken, dass unsere Geschmacksnerven abgestorben sind, flehen wir Gott an, uns Leben zu geben. „Belebe mich, HERR, nach deinem Wort!“ (Psalm 119:107).

Komm mit mir in den Obstgarten der Hoffnung. Ich möchte, dass du mit mir den Pfirsich kostest, den ich vor einigen Tagen gepflückt habe. Bei meinem Lesen stieß ich auf 1. Korinther 2:7, wo Paulus sagt:

Wir reden von der geheimnisvollen, verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor den Weltzeiten zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt hat.

Ich blieb stehen. Ich pflückte diesen Pfirsich der Hoffnung, und er hat mich mehrere Tage erfrischt. Ich wusste, dass er da war. Aber diesmal war er voller Hoffnung. Er war reif zum Pflücken. Und ich war reif. Und oh, wie gut er geschmeckt hat. Wie er meine Seele genährt, meinen Schlaf versüßt und mich gestärkt hat für einige schwere Dinge, die vor mir liegen. Komm, koste mit mir.

VOR DEN WELTZEITEN

„Vor den Weltzeiten“ – also vor der Zeit, und damit vor der Schöpfung, als nur Gott allein existierte – übte Gott seine Weisheit aus. Das ist unendliche Weisheit. Und in seiner ewigen, unendlichen Weisheit plante er, dass wir eines Tages „unsere Herrlichkeit“ in Fülle erfahren würden. „Gott hat vor den Weltzeiten eine Weisheit zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt.“

FÜR DIE, DIE IHN LIEBEN

Für wen plante er diese Herrlichkeit? Er plante sie „für die, die ihn lieben“. Vers 9: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott denen bereitet, die ihn lieben.“ Gott hat vor Grundlegung der Welt bestimmt, dass wir, die wir ihn lieben, herrlich sein werden.

AUS DEN TIEFEN GOTTES

Dieser Ratschluss war nicht etwas Nebensächliches in der Weisheit Gottes. Paulus sagt, er stamme „aus den Tiefen Gottes“. Vers 10: „Uns aber hat es Gott durch den Geist geoffenbart; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen Gottes.“ Die hoffnungsspendenden Säfte dieses Pfirsichs reichen zurück vor die Weltzeiten, hinein in die Weisheit Gottes, hinein in die Ratschlüsse Gottes und hinein in „die Tiefen Gottes“.

FÜR UNSERE HERRLICHKEIT BESTIMMT

Was wird das beinhalten? Worauf sollten wir hoffen, wenn wir nachts darüber nachdenken, dass wir vielleicht sterben, bevor wir am Morgen aufwachen?

Paulus sagt, wir sollten Hoffnung haben auf „unsere Herrlichkeit“. In welchem Sinn ist diese Herrlichkeit die unsere? Nicht so, dass sie von Gott getrennt wäre. Nicht so, dass sie von Christus getrennt wäre. Das ist nicht unsere Hoffnung – herrlich zu sein mit einer Herrlichkeit, die nicht Gottes und nicht Christi ist. Vielmehr: „Wir rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes“ (Römer 5:2). Und auf die Herrlichkeit seines Christus! „Wozu er euch durch unser Evangelium berufen hat, damit ihr die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus erlangt“ (2. Thessalonicher 2:14).

DIE WELT GEHÖRT EUCH

Wie „erlangen“ wir sie? Zuerst als eine Welt, ein Reich, eine Wohnstatt. „Gott ruft euch zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit“ (1. Thessalonicher 2:12). „Alles ist euer: es sei … Welt oder Leben oder Tod, Gegenwärtiges oder Zukünftiges – alles ist euer“ (1. Korinther 3:21–22). Wir werden „unsere Herrlichkeit“ so erlangen, wie ein Gefangener, der jahrzehntelang in einem kalten, dunklen Verlies gelebt hat, in ein Paradies von Licht und Farben, Wärme und lebendiger Frische hinausgeht. So weit er blicken kann, in jede Richtung, ist Schönheit. Er riecht sie. Er hört sie. Er schmeckt sie. Sie umgibt ihn, und er spürt sie in jeder Pore seiner Haut. Herrlichkeit wird unsere Wohnstatt sein. Die herrliche neue Welt wird unsere Herrlichkeit sein.

Das Licht und die Schönheit jeder schönen Sache – und alles wird schön sein – wird das Licht und die Schönheit Gottes sein. „Die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm“ (Offenbarung 21:23). Jeder erlöste Gefangene, der aus dem Kerker dieses Zeitalters befreit wird, wird ausrufen: „In deinem Licht schauen wir das Licht“ (Psalm 36:9). Unsere Herrlichkeit wird die Herrlichkeit Gottes sein – über allem und in allem.

DER REICHTUM DER HERRLICHKEIT GOTTES

Und sie wird für unsere Seelen kostbarer – unendlich wertvoller – sein als die gesamte geschaffene Wirklichkeit zusammen. Paulus beschreibt „den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit, die er zur Herrlichkeit zuvor bereitet hat“ (Römer 9:23). Reichtum. Immer wenn Reichtum sich auf Erden anzubahnen scheint, empfinden wir eine gewisse Aufregung und Hoffnung. Reichtum eröffnet so viele Möglichkeiten von Freiheit und Leben.

Doch selbst wenn du allen Reichtum dieser Welt besäßest, könnte er nicht verglichen werden mit „dem Reichtum der Herrlichkeit Gottes“, der uns in der Ewigkeit bestimmt worden ist. Für diese Herrlichkeit sind wir bereitet – erschaffen – worden. Und wenn irdischer Reichtum in uns Aufregung und Hoffnung auf Freiheit und Leben weckt, wie viel mehr sollte diese Verheißung von Reichtum uns zu den frohesten und freiesten Menschen überhaupt machen. Das ist unsere Herrlichkeit.

WIR WERDEN IHM GLEICH SEIN

Aber diese Herrlichkeit wird „unsere Herrlichkeit“ nicht nur in dem sein, was wir schauen, sondern auch in dem, was wir werden. „Wir wissen: wenn er offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Johannes 3:2). Gott hat vor den Weltzeiten eine Weisheit zu unserer Herrlichkeit bestimmt. Sie wird die unsere sein, weil wir selbst mit dem leuchten werden, was wir schauen.

Johannes sah den auferstandenen Jesus, und „sein Angesicht leuchtete wie die Sonne in ihrer Macht“ – und Johannes fiel nieder wie tot (Offenbarung 1:16–17). Doch genau mit dieser Herrlichkeit werden auch wir leuchten: „Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters“ (Matthäus 13:43).

Die Herrlichkeit Christi wird unsere Herrlichkeit sein – weil sie unsere neue Welt ist und weil sie unsere neue Identität ist.

GLEICH SEINEM HERRLICHEN LEIB

Stell dir den abgemargertsten, sterbenden Heiligen vor, den du je in einem Pflegeheim gesehen hast. Diese Tage des Sterbens sind nicht herrlich. Viele seufzen danach, ihr „irdisches Zelt“ abzulegen und „verschlungen zu werden vom Leben“ (2. Korinther 5:4). Doch diesem unschönen Ende steht das machtvolle Wort Gottes entgegen: Dieser ausgedörrte, faltige, abgenutzte Leib „wird gesät in Unehre und wird auferweckt in Herrlichkeit; er wird gesät in Schwachheit und wird auferweckt in Kraft“ (1. Korinther 15:43). Jeder Heilige – so ausgedürrt oder entstellt er auch sein mag – wird in Herrlichkeit auferstehen. Gott hat dies bestimmt – unsere Herrlichkeit.

Die Herrlichkeit unserer Auferstehungsleiber wird die Herrlichkeit Christi sein. „Er wird unseren nichtigen Leib verwandeln, sodass er gleichförmig wird seinem verherrlichten Leib“ (Philipper 3:21). Diejenigen, die an Christus festhalten durch all ihr Leiden, werden „mit ihm verherrlicht werden“ (Römer 8:17). Das ist es, was Gott vor den Weltzeiten für uns bestimmt hat: „Denn die er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden … die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch verherrlicht“ (Römer 8:29–30). Das war die Weisheit, die zu unserer Herrlichkeit bestimmt wurde.

DIE HERRLICHKEIT DES UNIVERSUMS

Unsere Herrlichkeit wird also die Herrlichkeit unserer neuen Welt sein und die Herrlichkeit unserer neuen Natur. Doch damit wir das Staunen noch mehr staunen, sagt Paulus uns, dass nicht wir an die neue Welt angepasst werden, sondern dass die neue Welt an uns angepasst wird. Die Herrlichkeit, die wir werden, bestimmt die Herrlichkeit des Universums. „Auch die Schöpfung selbst wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes“ (Römer 8:18–21). Wir empfangen nicht die Freiheit ihrer Herrlichkeit. Sie empfängt die Freiheit unserer Herrlichkeit.

SCHWER UND EWIG

Wenn dein Leiden dir lang erscheint, wenn die Enttäuschungen und Frustrationen zahlreich sind und ein Leben lang andauern, wenn die Lasten zu schwer scheinen und der Schmerz zu lang, dann sagt Gott: Nein, sie sind nicht zu schwer; sie sind nicht zu lang. „Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit“ (2. Korinther 4:17).

Willst du wissen, was wirklich schwer ist? Das Gewicht der Herrlichkeit ist schwer. Willst du wissen, was wirklich lang ist? Ewige Herrlichkeit ist lang. Das ist unsere Herrlichkeit.

JEDER EINZELNE VON GOTT GELOBT

Und das ist noch nicht alles. Unsere Herrlichkeit besteht nicht nur in der Herrlichkeit unserer neuen Natur, die wie die Sonne in ihrer Kraft erstrahlt, und in der Hervorbringung einer neuen Welt der Herrlichkeit. Es wird auch eine zutiefst persönliche Dimension unserer Herrlichkeit geben.

Die galaktische Helligkeit dieser neuen Welt und das blendende Strahlen eines jeden Angesichts werden die persönliche Zuwendung Jesu nicht verhindern. Er spricht nicht zu Massen, sondern zu einzelnen Personen: „Recht so, du guter und treuer Knecht“ (Matthäus 25:21). Nicht: Knechte. Knecht.

Zu jedem hingegebenen Knecht sagt Jesus, einen nach dem anderen: „Dem, der überwindet, werde ich von dem verborgenen Manna geben und ihm einen weißen Stein geben, und auf den Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt“ (Offenbarung 2:17). Persönlicher geht es nicht. Unsere Herrlichkeit wird auch die persönliche Herrlichkeit eines jeden Einzelnen einschließen. „Dann wird jeder sein Lob von Gott empfangen“ (1. Korinther 4:5; vgl. Römer 2:29).

Freut euch in der Hoffnung

Dies war ein köstlicher, nährender und stärkender Pfirsich: „Gott hat vor den Weltzeiten eine Weisheit zu unserer Herrlichkeit bestimmt.“ Ich habe ihn Tage lang genossen. Danke, dass du ihn mit mir gekostet hast.

Möge Gott dich fröhlich machen in der Herrlichkeit, die er für deine Zukunft bestimmt hat.


Dieser Beitrag erschien zuerst bei Desiring God. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung. Übersetzt von Daniel Ott.
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