Großzügigkeit beginnt zuhause

Was wir mit Geld tun, ist von großer Bedeutung – für die Ausbreitung des Evangeliums und für unsere eigenen Familien.

Ob wir davon träumen, es lieber ignorieren und hoffen, dass es einfach verschwindet, es horten oder ausgeben – unser Umgang mit Geld sagt viel über uns aus. Jesus sagt: „Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein“ (Matthäus 6:21).

Einige der ernstesten Warnungen der Bibel betreffen den Umgang mit Geld. In seinen Briefen findet sich eine der schärfsten Aussagen des Apostels Paulus:

„Denn die, welche reich werden wollen, fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen in Verderben und Untergang stürzen. Denn die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen; nach dieser hat einige das Verlangen getrieben, sodass sie vom Glauben abgeirrt sind und sich selbst viele Schmerzen bereitet haben.“ (1. Timotheus 6,9–10)

Wenn wir die Schrift ernst nehmen, sollten wir durchaus ein gewisses Maß an Furcht davor haben, was unsere sündige Natur mit Geld anzurichten vermag.

Ein Werkzeug in der Hand der Ewigkeit

So vorsichtig wir im Umgang mit Mammon auch sein mögen – ihn zu meiden, wird ihn nicht aus der Welt schaffen. Jesus war nicht „zu geistlich“, um sich realistisch und offen mit Geld zu befassen, und auch seine Nachfolger sollten das nicht sein. Tatsächlich können wir leicht auf der anderen Seite vom Pferd fallen und unter den Tadel einer weiteren scharfen Warnung des Paulus geraten:

„Wenn aber jemand für die Seinen, besonders für seine Hausgenossen, nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.“ (1. Timotheus 5,8)

Die Sache ist komplex. Ja, Geld kann gefährlich sein. „Den Reinen ist alles rein; den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein“ (Titus 1:15). Aber Geld an sich ist nicht böse – es kann vielmehr ein kraftvolles Werkzeug in der Hand der Ewigkeit sein. „Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er euch ausgeht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten“ (Lukas 16:9).

Eine vereinfachte Sicht auf Geld – sei es, dass man nur seine positiven Möglichkeiten betont oder lediglich auf seine Gefahren schaut – wird dem biblischen Gesamtbild nicht gerecht. Wie also können wir ein ausgewogeneres Verständnis und einen weiseren Umgang mit Geld in unserem Leben entwickeln? Und vor allem: Wie können wir Geld so einsetzen, dass Gottes weltweite Herrlichkeit sichtbar wird, ohne dabei die zeitlichen Bedürfnisse der Menschen zu übersehen, für die Gott uns Verantwortung gegeben hat?

Geld und „Die Dinge der Erde“

Einen hilfreichen Blickwinkel auf diese Fragen bietet – unter vielem anderen – Joe Rigneys Buch The Things of Earth: Treasuring God by Enjoying His Gifts (Die Dinge der Erde: Wie wir Gott ehren, indem wir seine Gaben genießen). Darin erzählt Rigney seine persönliche Geschichte: Er wuchs in relativem Wohlstand in einer typischen evangelikalen Gemeinde auf, wurde jedoch während seiner Collegezeit von einer größeren Vision Gottes und seiner weltweiten Mission ergriffen.

Seine erste Reaktion darauf – so gibt er heute selbst zu – war eine kurzsichtige Form von „strategischem Leben“. Was als Single noch funktionierte, scheiterte bald in der Ehe. Gott sei Dank für seine geduldige Frau Jenny, die ihm half zu erkennen, dass „strategisch“ mehr bedeutet, als einfach nur den Preis einer möglichen Anschaffung zu betrachten. Er erzählt von einer „hitzigen Diskussion“ über den Kauf eines Schreibtisches für ihr Zuhause. Er wollte ein gebrauchtes, billiges Pressspanmodell von Craigslist kaufen; sie hielt es für weiser und langfristig strategischer, in ein qualitativ hochwertigeres Stück zu investieren, das nicht so schnell ersetzt werden müsste.

„Im Grunde hat meine Frau mir gezeigt, dass ich nicht strategisch genug gedacht habe. Kurzfristiges Denken ist oft nicht wirklich strategisch. Das bedeutet nicht, dass man immer den hochwertigen Schreibtisch kaufen muss. Der Punkt ist: Es gibt viele Faktoren, die bei unseren Anschaffungen berücksichtigt werden sollten – und man darf sich nicht auf einen einzigen Aspekt fixieren.“ (S. 211)

Rigney entfaltet weitere Überlegungen, die neben langfristigem Denken eine Rolle spielen: eine angemessene Wertschätzung für Ästhetik und das Erscheinungsbild des Zuhauses, der Wert von Zeit und besonders die Frage, was wir durch unsere Käufe anderen gegenüber kommunizieren. Sein zentrales Argument lautet: „Geld existiert für Menschen“ (S. 205).

So sehr wir auch versucht sein mögen zu denken, dass das Sparen an allen Ecken und Enden – um möglichst viel an die evangelistische Front im Ausland weiterzugeben – der einzig christliche Weg sei, so gilt doch auch: Großzügigkeit beginnt zu Hause. Das heißt nicht, dass wir uns dem eigenen Komfort hingeben sollen, sondern dass wir bereit sind, auf persönlichen Luxus zu verzichten – zugunsten einer liebevollen Fürsorge für Ehepartner und Kinder.

Die Familie gehört zur Front

Das heißt nicht, dass wir die Völker „ausplündern“, um es uns im Eigenheim gemütlich zu machen. Aber es bedeutet: Großzügigkeit gegenüber den Menschen in unserem direkten Umfeld – besonders in der eigenen Familie – ist ebenfalls strategisch im Dienst des Evangeliums.

„Die „Front“ umfasst auch die Menschen und Beziehungen, die uns am nächsten stehen. Unsere Familie ist Teil dieser Front. Wenn wir Eltern sind, gehören unsere Kinder dazu. Gott hat uns berufen, sie im Herrn zu erziehen – in Wort, Tat und Haltung deutlich zu machen, was es heißt, dass Gott durch Christus unser Vater ist. Großzügigkeit gegenüber unseren Kindern ist einer der Hauptwege, wie wir Kinder erziehen können, die selbst großzügig werden.“ (S. 206–207)

In unserer Sündhaftigkeit neigen wir dazu, uns selbst finanziell zu schonen, während wir gegenüber anderen – manchmal gerade gegenüber den eigenen Familienmitgliedern – geizig sind. Doch das Evangelium kehrt diese Haltung um: Wenn die Mittel knapp sind, sollten wir bereit sein, uns selbst zu beschränken, um anderen gegenüber – besonders innerhalb unserer Familie – großzügig zu sein.

Das ist eine Lektion, die ich nur langsam gelernt habe – nach meiner (guten) Ernüchterung gegenüber dem „American Dream“ und einem neu entflammten Herzen für die Nationen und die Vollendung des Missionsbefehls. Angesichts der großen geistlichen und materiellen Not in der Welt war ich oft blind für die Möglichkeiten zur Großzügigkeit direkt vor meiner Haustür. Es ist überführend, dass Paulus „kein Geldliebhaber“ und „einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht“ direkt nebeneinander nennt (1. Timotheus 3:3–4). Jesus selbst bezeichnete Menschen als Heuchler, die ihre finanziellen Mittel „Gott geweiht“ hatten, während sie ihre eigene Familie vernachlässigten (Matthäus 15:4–7).

Es fällt mir leicht, meine eigenen materiellen Wünsche als „strategisch für das Reich Gottes“ zu rechtfertigen – zum Beispiel Bücher, bestimmte Technologien (und habe ich Bücher schon erwähnt?) – und gleichzeitig den materiellen Bedürfnissen meiner Frau und Kinder mit übermäßiger Skepsis zu begegnen. Durch Rigneys Hilfe lerne ich, Geld nicht nur als Werkzeug für äußeren Dienst und weltweite Mission zu sehen, sondern auch für den Dienst als Ehemann und Vater – um die Liebe und Fürsorge Christi sowohl in der Ferne als auch zu Hause erfahrbar zu machen.

Vielleicht gehören Rigney und ich damit zur Minderheit – möglicherweise stehen viele amerikanische Christen vor ganz anderen finanziellen Herausforderungen –, aber ich bin neu motiviert, diese Worte des Paulus sowohl auf die Fronten des Evangeliums als auch auf meine eigene Familie anzuwenden:

„Ich will euch nicht zur Last fallen; denn ich suche nicht das Eure, sondern euch. Denn die Kinder sollen nicht für die Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern für die Kinder. Ich aber will sehr gerne alles hingeben und mich selbst hingeben für eure Seelen.“ (2. Korinther 12,14–15)


Dieser Beitrag erschien zuerst bei Desiring God. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
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