Jugendstudie in Deutschland 2025: Glaube verliert weiter an Bedeutung

Der Glaube an Gott spielt für viele junge Menschen in Deutschland eine immer geringere Rolle. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der neuen Trendstudie „Jugend in Deutschland 2025“, die am Dienstag vorgestellt wurde. Die Studie basiert auf einer repräsentativen Befragung von 2.027 Jugendlichen im Alter von 14 bis 29 Jahren und wurde von den Jugendforschern Simon Schnetzer, Kilian Hampel und Klaus Hurrelmann durchgeführt.

Religiöse Zugehörigkeit und Gottesglaube

Laut der Studie bekennen sich 55 Prozent der Befragten zu einer Religion. Davon gehören 41 Prozent dem Christentum, 10 Prozent dem Islam und 4 Prozent anderen Religionsgemeinschaften an. 45 Prozent gaben an, keiner Religion anzugehören.

Grafische Darstellung der Studiendaten

Nur 31 Prozent der Jugendlichen glauben an einen persönlichen Gott. Der Anteil derjenigen, die den Glauben in schwierigen Zeiten als Halt empfinden, liegt bei 33 Prozent. Im Vergleich zu früheren Erhebungen zeigt sich ein rückläufiger Trend: Noch 2022 verneinten 51 Prozent den Glauben an einen persönlichen Gott, 2025 sind es bereits 60 Prozent.

Glaube als Lebenswert

Auf die Frage nach den wichtigsten Werten in ihrem Leben nannten lediglich 12 Prozent der Jugendlichen den Glauben. Damit rangiert der Glaube deutlich hinter anderen Lebensbereichen wie:

  • Familie (59 %)
  • Partnerschaft/Liebe (36 %)
  • persönliche Lebensziele (33 %)
  • Freundschaften (30 %)

Unterschiede zwischen Religionsgruppen

Auffällig ist der Unterschied zwischen den Konfessionen: Während 44 Prozent der muslimischen Jugendlichen den Glauben zu ihren drei wichtigsten Lebenswerten zählen, tun dies nur 12 Prozent der christlichen und 1 Prozent der konfessionslosen Jugendlichen.

Studie mit breitem Themenspektrum

Neben religiösen Fragen befasst sich die Studie auch mit politischen Einstellungen, psychischer Gesundheit, Mediennutzung und Zukunftsperspektiven. Sie ist online unter simon-schnetzer.com abrufbar.

Und jetzt?

Die Ergebnisse neuer Studien zur religiösen Orientierung Jugendlicher in Deutschland fügen sich nahtlos in das Bild ein, das wir im Blick auf Europa bereits beobachten: Der christliche Glaube verliert für viele junge Menschen an persönlicher Relevanz. Dabei ist weniger eine bewusste Ablehnung als vielmehr ein schleichendes Abdriften ins Religiös-Indifferente zu erkennen. Umso deutlicher wird im Kontrast dazu das Wachstum dynamischer, evangelikaler Bewegungen – besonders dort, wo Glaube mit Überzeugung gelebt, bezeugt und gemeinschaftlich praktiziert wird. Diese Entwicklungen rufen die Kirche Jesu in Europa zu einer erneuerten missionarischen Haltung. Nicht Rückzug ist gefragt, sondern das mutige Zeugnis eines glaubwürdigen und gelebten Christseins – in Wort und Tat, im Alltag und in den Beziehungen zu den Menschen, die kaum noch von sich aus nach Gott fragen. Der geistliche Aufbruch beginnt nicht fernab, sondern genau hier.

Quellen: Trendstudie „Jugend in Deutschland 2025“, kirche-und-leben.de, pro-medienmagazin.de

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