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Mar Mari Emmanuel: Ein Bischof zwischen Tradition, Konflikten und moderner Verkündigung

Das Bild zeigt Mar Mari Emmanuel, einen bekannten ehemaligen Bischof der Alt-Assyrischen Kirche des Ostens, der durch seine charismatische Persönlichkeit, seine Predigten und seine kritische Haltung zu modernen Entwicklungen im Christentum bekannt ist. Sein würdiges Erscheinungsbild, mit den traditionellen Elementen seiner Kleidung und den symbolischen Objekten – dem Kreuz und dem Bischofsstab – unterstreicht seine Rolle als geistlicher Führer.

Er wird oft als Symbol für tiefe Verwurzelung in der Tradition sowie für eine entschiedene Verteidigung eines authentischen Glaubens an Jesus Christus wahrgenommen. Seine Botschaft und sein Wirken, insbesondere durch seine unabhängige Christ The Good Shepherd Church, sind ebenso inspirierend wie polarisierend.

Bischof Mar Mari Emmanuel, eine schillernde und umstrittene Persönlichkeit, hat durch seine Predigten, seine Präsenz in sozialen Medien und seine leidenschaftliche Verteidigung des Glaubens sowohl Unterstützung als auch Kritik erfahren. Als ehemaliger Bischof der Alt-Assyrischen Kirche des Ostens in Australien steht er für eine tiefe Verwurzelung in der Tradition und einen echten, authentischen Glauben an Jesus Christus.

Doch warum wurde er aus der Alt-Assyrischen Kirche suspendiert, und wie sieht er die Rolle des Glaubens in einer modernen Welt?

Von der Alt-Assyrischen Kirche zur Unabhängigkeit

Mar Mari Emmanuel wurde 1970 im irakischen Haditha geboren und wanderte in den 1980er Jahren nach Australien aus. Nach einer Karriere als Bankmanager widmete er sich dem geistlichen Dienst und wurde 2009 Priester der Alt-Assyrischen Kirche des Ostens. 2011 erhielt er die Bischofsweihe für die Erzdiözese Australien und Neuseeland.

Doch im Jahr 2014 kam es zu einem Bruch. Mar Mari Emmanuel wurde aufgrund von Differenzen mit der Kirchenführung suspendiert. Diese Entscheidung wurde mit mehreren Vorwürfen begründet: Die Kritikpunkte gegen Mar Mary umfassen folgende Vorwürfe, auf welche er entsprechend geantwortet hat:

  • Er nutzt Mobiltelefone und Kopfhörer, was nicht erlaubt sein soll. Es gibt keine kirchliche Regel dagegen. Moderne Kommunikationsmittel sind für seine Aufgaben als Geistlicher notwendig.
  • Er lebt mit seiner Mutter, was angeblich verboten ist. Laut Kanon 3 des Konzils von Nicäa (325 n. Chr.) dürfen Geistliche jedoch mit ihrer Mutter, Schwester oder anderen unverdächtigen Frauen zusammenleben.
  • Er nimmt nicht täglich an Morgen- und Abendgebeten teil. Dies ist laut Kanon 80 des Zweiten Konzils von Konstantinopel keine Pflicht. Nur die regelmäßige Teilnahme an der Heiligen Messe ist erforderlich.
  • Er trägt die Beruna (Kopfbedeckung), was unzulässig sei. Historisch wurde diese von assyrischen Mönchen getragen, und es gibt keine Regel, die dies verbietet.
  • Er verwendet Heiligenbilder in Flugblättern und Kirchenräumen. Dies ist eine traditionelle Praxis, die in vielen Kirchen üblich und sogar in offiziellen Publikationen der Kirche verbreitet ist.
  • Er führt Wohltätigkeitsorganisationen, was angeblich nicht gestattet sei. Es gibt keine kirchliche Regel dagegen, und Wohltätigkeit entspricht dem Geist Jesu.
  • Er nimmt an geselligen Treffen nach der Messe teil (z. B. Kaffee oder Tee). Es gibt keine Vorschrift, die dies verbietet. Gemeinschaftliches Beisammensein hat eine biblische Grundlage (Apostelgeschichte 6:2).
  • Er verwendet Koseworte gegenüber Gemeindemitgliedern. In der australischen Kultur sind solche Worte Ausdruck von Höflichkeit und nicht verboten.
  • Er organisiert Pilgerreisen nach Jerusalem und schwenkt die australische Flagge. Es gibt keine Regel, die dies untersagt. Solche Aktivitäten fördern die Gemeinschaft.
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Nach seiner Suspendierung gründete er 2015 in Sydney die unabhängige Christ The Good Shepherd Church (CTGS), wo er bis heute wirkt.

Social Media: Ein neuer Weg der Verkündigung

Nach seiner Gründung der CTGS-Kirche begann Mar Mari Emmanuel, Social Media intensiv zu nutzen. Mit 121.000 Followern auf Instagram, 10.000 Followern auf TikTok und 190.000 Abonnenten auf YouTube hat er eine enorme Reichweite aufgebaut.

Seine Inhalte sind oft provokativ. Während der Covid-19-Pandemie kritisierte er Lockdowns als „Massensklaverei“ und äußerte Zweifel an Impfungen. Seine Predigten richten sich auch gegen die römisch-katholische Kirche, die er beschuldigt, sich von den Lehren Christi entfernt zu haben.

Der Angriff während eines Gottesdienstes

Im April 2024 wurde Mar Mari Emmanuel Opfer eines Angriffs während eines Gottesdienstes in seiner CTGS-Kirche in Sydney. Ein Mann griff ihn mit einer Stichwaffe an und verletzte ihn schwer. Trotz der schrecklichen Ereignisse zeigte Mar Mari Emmanuel in seiner ersten Predigt nach dem Angriff eine bemerkenswerte Haltung der Vergebung.

Er sagte über seinen Angreifer:

„Dieser junge Mann ist mein Sohn, und er wird immer mein Sohn bleiben. Ich werde für ihn beten und wünsche ihm nur das Beste.“

Diese Worte verdeutlichen seine tiefe christliche Überzeugung, dass Vergebung und Liebe selbst in den dunkelsten Momenten den Weg weisen.

Ein Symbol für Hoffnung und Einheit

Mar Mari Emmanuel steht für eine kompromisslose Verteidigung des Glaubens und für eine Rückkehr zu biblischen Prinzipien. Seine Botschaft der Vergebung und der Respekt vor der Meinungs- und Religionsfreiheit inspirieren viele Menschen.

In einer seiner Predigten sagte er:

„Jeder Mensch hat das Recht auf Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit. Buddhisten, Hindus, Muslime und Atheisten haben das Recht, ihre Überzeugungen auszudrücken. Unsere Aufgabe ist es, mit Liebe und Respekt auf sie zuzugehen.“

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Mar Mari Emmanuel: Kritik an moderner Kirchenführung und Ruf zur Rückbesinnung

Bischof Mar Mari Emmanuel ist bekannt für seine scharfen Analysen des Christentums und seiner Führung. Im PBD Podcast kritisiert er die zunehmende Toleranz vieler Kirchenführer, die seiner Ansicht nach zentrale christliche Werte verwässern. Beispiele wie der Empfang transsexueller Personen durch den Papst oder der Fokus auf Umweltthemen sieht er als Ablenkung von der Botschaft des Evangeliums.

Er betont die Einzigartigkeit Jesu Christi, der nicht einfach einen schlechten Menschen in einen guten, sondern einen toten in einen lebendigen verwandelt.

„Andere religiöse Führer können vielleicht einen schlechten Menschen in einen guten verwandeln, doch Jesus Christus, der Herr, verändert einen toten Menschen in einen lebendigen. Darin ist Er unvergleichlich und steht hoch über allem.“

Mar Mari Emmanuel

Für Mar Mari Emmanuel steht das Kreuz im Zentrum des Glaubens – als Symbol für Selbstverleugnung und Hingabe. Kirchenführer, die sich selbst und nicht Christus ins Zentrum stellen, würden die Kirche schwächen. Sein Appell: Eine Rückbesinnung auf die Lehren Christi, Einheit der Kirchen und eine stärkere Betonung des Kreuzes als Quelle der Kraft und Erneuerung. Nur so könne die Kirche ihre wahre Mission erfüllen.

Fazit: Ein Bischof mit klaren Prinzipien

Mar Mari Emmanuel ist eine komplexe und polarisierende Persönlichkeit. Während seine Konflikte mit der Alt-Assyrischen Kirche ihn isolierten, haben sie ihn auch dazu gebracht, neue Wege der Verkündigung zu beschreiten. Seine Botschaft von Vergebung, Glauben und der Bedeutung von Grundrechten hat ihn zu einem Vorbild für viele gemacht.

Ob als „TikTok-Bischof“ oder als Fürsprecher von Tradition und Einheit – Mar Mari Emmanuel zeigt, dass der christliche Glaube auch in einer modernen, oft fragmentierten Welt relevant bleiben kann. Sein Leben und Wirken sind eine Erinnerung daran, dass Mut, Überzeugung und Mitgefühl zeitlose Werte sind.

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