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Nun, die Bibel sagt, dass in den letzten Tagen die Welt von Menschen überrannt sein wird, die sich selbst lieben. Vielleicht ist es nicht übertrieben zu sagen, dass am Ende die Menschen Liebhaber von Selfies und Selfie-Sticks sein werden? Aber wirklich, wann zeigen unsere sozialen Medien eine korrupte Selbstliebe, die in uns wirkt?
Das ist die heutige Frage.
„Hallo, Pastor John, mein Name ist Ed, ich bin 22 Jahre alt und komme von den Philippinen. Ich habe in der Bibel gelesen: ‚Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden. Denn die Menschen werden sich selbst lieben‘ (2. Timotheus 3:1-2). Glauben Sie in Bezug auf diesen Vers, dass Vlogs, Selfies und selbstbezogene soziale Medien ein kulturelles Zeichen für diese in unserer Kultur aufkommende Selbstliebe sind? Welche Warnung würden Sie christlichen Smartphone-Nutzern geben, die in dieser selbstfördernden Weise versucht sind?“
Ja und nein
Lassen Sie mich mit einem doppelten Ja und Nein antworten — zwei Ja und Nein.
Zuerst: Ja. Vlogs, Selfies und selbstbezogene soziale Medien sind oft (nicht immer) ein Ausdruck der Selbstüberhöhung, Selbstbeschäftigung und Selbstfaszination dieser letzten Tage. Aber nein, diese neuen Technologien sind nicht das Entstehen solcher endgültigen Erfahrungen der Sünde. Sie haben schon immer existiert. Die neuen Technologien bieten lediglich neue Wege, alte Sünden zum Ausdruck zu bringen.
Das ist mein erstes Ja und Nein: Ja, dies sind Ausdrucksformen der Selbstliebe der Endzeit, und nein, sie treten nicht erst jetzt auf.
Hier ist das zweite Ja und Nein. Ja, dies sind die letzten Tage, und wir sollten aufmerksam, erwartungsvoll, hoffnungsvoll und freudig auf das Kommen unseres kostbaren, ersehnten, alle Wünsche erfüllenden Herrn Jesus schauen. Aber nein, dies sind noch nicht die allerletzten Tage. Sie ähneln jedoch sehr den letzten Tagen, die vor zweitausend Jahren im ersten Jahrhundert begonnen haben.
Anfang vom Ende
Nun, lassen Sie mich versuchen, es zu erklären. Als Jesus als der lang erwartete Messias in die Welt kam, verkündete er das Kommen des Reiches Gottes, das im Alten Testament als Teil der letzten Tage vorhergesagt wurde.
Als Petrus an Pfingsten aufstand und versuchte, die außergewöhnlichen Ereignisse der Ausgießung des Heiligen Geistes zu erklären, sagte er: Dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: »Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da werde ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch.“ (Apostelgeschichte 2:16-17). Mit anderen Worten, diese Ereignisse, die ihr gerade seht (33 n. Chr.), sind die Erfüllung der Verheißungen, die für die letzten Tage gegeben wurden.
Die letzten Tage waren schon im ersten Jahrhundert da, direkt nachdem Jesus gekommen war. Nehmen wir zum Beispiel Hebräer 1:1–2: „Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfach und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn.“
Das Kommen Jesu ist der Beginn der letzten Tage. 1. Petrus 1:20 lautet: „Er [Christus] war zuvor ersehen vor Grundlegung der Welt, aber wurde offenbar gemacht in der letzten Zeite um euretwillen.“
Zweitausend Jahre Selfies
Seit der Zeit Jesu, vor 2.000 Jahren, leben wir in den letzten Tagen und blicken erwartungsvoll auf Jesus, der an der Tür steht. Wir wissen, dass Paulus genau so gedacht hat, selbst in dem Text, den Ed über Selbstliebe zitiert hat.
Paulus sagt: „Du aber, merke dir dies, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden“ (2. Timotheus 3:1). Dann sagt er zu Timotheus: „Von solchen Menschen wende dich ab“ (2. Timotheus 3:5). Wow — ich denke, sie sind schon da. Sie kommen nicht erst 2.000 Jahre später.
Mit anderen Worten, Paulus spricht über die Situation, in der sich Timotheus selbst befindet. Diese Art von Menschen tritt in den letzten Tagen auf. Nun soll Timotheus sich von ihnen fernhalten, denn dies sind die letzten Tage, und diese Menschen sind bereits da.
Du solltest dich von ihnen weder überraschen noch beeinflussen lassen. Nun, abgesehen davon, dass gesagt wird, der Richter stehe vor der Tür, sollten wir stets wachsam sein und bereit, Rechenschaft vor dem Herrn Jesus abzulegen, wenn er kommt. Ed hat mich gefragt, was ich zu Menschen auf Vlogs sagen würde. Das ist, was ich sagen möchte: Der Richter steht vor der Tür. Sei bereit. Sei wachsam. Du wirst Rechenschaft ablegen müssen. Das ist das Erste, was ich sagen würde.
Sehnsucht nach Glück
Und hier ist das letzte, was ich sagen würde: Gott hat uns ein Selbst gegeben – nicht damit wir etwas hätten, worin wir uns erheben, sondern womit wir ihn erheben können. Er hat uns ein Selbst gegeben, nicht als Objekt unserer Freude, sondern als Subjekt der Freude. Das heißt, nicht als Mittelpunkt des Glücks vor dem Spiegel oder dem Selfie, sondern als Feuerofen des Glücks vor Jesus.
Er hat uns ein Selbst gegeben, nicht als Werkzeug für Selbstwert, sondern als Werkzeug der Anbetung. Das Selbst ist – und soll auch sein – eine Wunschfabrik. Der Sinn all dieser Wünsche ist, dass es eine Freude außerhalb von uns selbst gibt, auf die sie hinweisen.
Unser Selbst ist eine endlose Produktionsstätte von Wünschen nach etwas, das über das Selbst hinausgeht. Diese Fabrik der Wünsche ist nicht der Traum. Diese Fabrik hat einen Traum. Sie ist nicht der Traum selbst – sie erzeugt all diese Wünsche, weil es da draußen irgendwo einen Traum gibt.
All diese Wünsche sollen uns aus uns selbst herausführen – ja, sogar über diese Welt hinaus, denn nichts in dieser Welt kann letztlich erfüllen. Die Sehnsüchte des menschlichen Selbst sollen uns zu Gott führen, in dessen Gegenwart Fülle der Freude ist und zu dessen Rechten Wonne ist ewiglich.
Das ist es, was ich dem selbstbezogenen Nutzer sozialer Medien sagen würde: Das Selbst war niemals dazu bestimmt, uns zu erfüllen. Das Selbst war niemals dazu bestimmt, Erfüllung in der Selbstdarstellung oder Selbstwahrnehmung zu finden. Das Selbst wurde für Gott geschaffen.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Desiring God. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung. Übersetzt von Lynn Wiebe.
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