Und wenn sie nicht folgen möchte? An Männer mit Frauen die Gleichheit fordern

Und wenn sie nicht folgen möchte? An Männer mit Frauen die Gleichheit fordern
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Vor vier Jahrzehnten, als ich heiratete, bat ich darum, die Worte „und zu gehorchen“ aus meinem Ehegelöbnis zu streichen:
„in guten wie in schlechten Tagen, in Reichtum und Armut, in Krankheit und Gesundheit, zu lieben, zu ehren und zu gehorchen …“ Als weibliche Führungskraft und Partnerin in einer Werbeagentur waren meine egalitären (Gleichberechtigung) Instinkte tief verwurzelt. Ich war Christin und glaubte gleichzeitig von Herzen, dass eine Frau jede Position bekleiden könne und solle, die auch einem Mann offensteht, sofern sie dazu fähig ist. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass Gott bestimmte Berufungen für Männer und andere für Frauen vorgesehen haben könnte. Es fühlte sich völlig normal an, Teil einer Kirche zu sein, in der Frauen pastorale und andere Leitungspositionen innehatten. Sich als Frau zu unterordnen schien mir eher ein altmodisches Konzept zu sein.

Heute jedoch halte ich mich mit Freude an die biblische Vision der geschlechtlichen Komplementarität (Ergänzung). Ich bin der lebende Beweis dafür, dass eine Ehefrau sich von der Abneigung gegen das Wort „unterordnen“, dazu verändern lassen kann die Schönheit von Gottes Plan für Männer und Frauen, Ehemänner und Ehefrauen, anzuerkennen. Ich möchte meine Geschichte als Ermutigung weitergeben, an Männer, deren Frauen die Güte und Schönheit des Herrn noch nicht erkannt haben, indem er ihnen die Berufung gegeben hat, einem gottesfürchtigen Mann zu folgen und ihn zu unterstützen.

Was also ist geschehen? Und wie half mir mein Mann, mich zu verändern?

Veränderung durch Offenbarung

Als ich die biblische Weiblichkeit zu leben begann, nahm ich mir dabei eindeutig nicht die Maßstäbe unserer Gesellschaft zum Vorbild. Die Welt, in der wir heute leben, hat sich radikal davon entfernt, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen anzuerkennen. Sie verspottet die Vorstellung, dass Gott Männer zu größerer Autorität, Verantwortung und Rechenschaft geschaffen haben könnte. Sogar manche Evangelikale leugnen die Leitungsverantwortung für Männer.

Die protestantische Landeskirche, die ich damals besuchte, tat das jedenfalls. Dort gab es Frauen in Leitungspositionen auf jeder Ebene. Und doch, durch Gottes Gnade, begann genau dort meine Veränderung.

Die Kirche ernannte mich zur Leiterin der Gemeinde, der höchsten Position die ein Laie einnehmen konnte und wählte mich anstelle von meinem eigenen Ehemann. Unser Pastor hatte den Namen meines Ehemannes dem Ausschuss vorgeschlagen, und als dort ein Einwand gegen ihn erhoben wurde, wählte man mich.

Diese Ernennung warf einen dunklen Schatten über unsere Ehe. Sowohl mein Mann als auch ich spürten, dass etwas zutiefst falsch war. Schließlich verließen wir diese egalitäre Kirche (samt all der damit verbundenen Kontroversen innerhalb dieser Gruppierung) und fanden eine wunderbare Gemeinde, in der die Bibel Vers für Vers gepredigt wurde. Mein Mann und ich verliebten uns in die Schrift, einschließlich Gottes guter Ordnung für Männer und Frauen. Und mein Verständnis veränderte sich, als ich Gottes guten Plan zu erkennen begann.

Diese neue Kirche wurde von einem Team guter, gütiger, gottesfürchtiger Männer geleitet. Diese Pastoren glaubten an Gott. Sie waren überzeugt, dass er Männer und Frauen unterschiedlich geschaffen und primär den Männern die Leitungsverantwortung anvertraut hatte. Sie kannten ihre Bibel und lebten einen gottesfürchtigen Charakter vor. Mutig führten, lehrten, hüteten und berieten sie. Es war ein spürbarer Sinn für Gottes Kraft vorhanden, der aus dem Gehorsam dieser Männer zu fließen schien. Unter ihrer Fürsorge verspürte ich ein enormes Gefühl der Erleichterung. Mein Mann ebenfalls.

Unsere Seelen blühten auf. Unser Gemeindeleben blühte auf. Unsere Ehe blühte auf. Und 26 Jahre später fühlt sich Gottes Plan immer richtiger an.

Der Mann meiner Veränderung

Wenn ich meine Geschichte erzähle, liegt mir besonders am Herzen, gottesfürchtige Männer zu ermutigen, deren Ehefrauen noch immer vom Sirenengesang des Feminismus gefangen sind. Der Ruf an Frauen, ihre „Rechte“ einzufordern und nicht von der Möglichkeit ausgeschlossen zu werden, ihre Gaben in jeder erdenklichen Weise einzusetzen, ist laut und verlockend. Diese Propaganda verschleiert den Stolz, der an der Wurzel dieser Forderung liegt. Wie Eva glauben manche Frauen der Lüge, dass Gott (durch Männer) ihnen etwas vorenthält, worauf sie Anspruch hätten: „Hat Gott wirklich gesagt …?“ Durch dieses Missverständnis haben Frauen die schöne, privilegierte Berufung, die Gott uns zugewiesen hat, übersehen.

Gott war gnädig, meinen Mann und mich gemeinsam auf den Weg zu führen seinen Plan anzunehmen und zu verstehen, doch ich weiß, dass das nicht bei jedem so ist. Deshalb sage ich treuen Ehemännern, deren Frauen nicht folgen wollen: Es gibt Hoffnung. Verliert nicht den Mut. Ich war einst eine Frau wie eure Ehefrau – und Gott gebrauchte meinen Mann, um mich zu verändern. Darum möchte ich fünf Dinge weitergeben, die ich in meinem Mann sah und die mir halfen, meine biblische Berufung anzunehmen.

1. Er war näher bei Jesus.

Noch mehr als deine Berufung ein Ehemann zu sein, solltest du zuerst ein Mann Gottes sein. Gott ruft dich dazu auf, dich Tag für Tag verwandeln zu lassen, während du mit Christus gehst (1. Johannes 2:6; Epheser 5:1–2). Wenn dies dein Ziel ist, wird Christus dir helfen, in seiner Kraft zu führen. Die Lehre, die wir in unserer neuen Kirche empfingen, inspirierte meinen Mann dazu, mehr Zeit im Wort zu verbringen, mehr Gemeinschaft mit anderen gottesfürchtigen Männern zu suchen und nach und nach stärker von seiner eigenen Sünde überführt und zur Buße geführt zu werden. Wenn wir zusammen beteten, bekannte er oft Dinge, die mein Herz schmelzen ließen. Ich konnte Gottes Wirken an ihm sehen und das berührte mich zutiefst.

Was betete Paulus unablässig für die Gemeinde in Kolossä? Dass sie „erfüllt werden mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, damit ihr des Herrn würdig wandelt, ihm in allem wohlgefällig seid, in jedem guten Werk Frucht bringt und in der Erkenntnis Gottes wachst“ (Kolosser 1:9–10). Das will Gott für alle Christen: guten Wandel, Frucht bringen und Gott erkennen. Wenn du hierin treu bist, wirst du ein Segen für deine Ehe sein und zum Vorbild für deine Frau.

2. Er wurde ein gottesfürchtigerer Mann.

Du magst versucht sein, den Fokus darauf zu legen, deine Frau zu ändern aber nur Gott kann ihr Herz verändern. Dennoch kann Gott dich gebrauchen, in ihr eine Veränderung hervorzubringen. Ein guter Anfang ist, ein Mann zu sein, den deine Frau respektieren kann.

Wenn du „würdig der Berufung wandelst, mit der du berufen bist, mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld und indem ihr einander in Liebe ertragt“ (Epheser 4:1–2); wenn du „barmherzig bist, anderen vergibst, wie auch Gott dir vergeben hat“ (Epheser 4:32); wenn deine Liebe geduldig und freundlich ist, nicht prahlt, nicht arrogant oder unhöflich ist, wenn du nicht auf dein Recht bestehst, nicht reizbar oder nachtragend bist (1. Korinther 13:4–5); wenn du dein Wort hältst, sodass dein „Ja“ auch Ja und dein „Nein“ auch wirklich Nein ist (Jakobus 5:12); wenn du dich bemühst, diese Eigenschaften anzustreben und die Frucht des Geistes zur Reife zu bringen, dann erschaffst du in deinem Zuhause ein Klima, das Gott gebrauchen kann, um das Herz deiner Frau weich zu machen.

Ich sah immer mehr von all diesen Eigenschaften in meinem Mann, als wir gemeinsam im richtigen Verständnis von Gottes Wort wuchsen. (Und es schadet auch nicht, dass mein Mann einen großartigen Sinn für Humor hat und ihn sowohl für seine eigenen Schwächen als auch für meine Korrektur einsetzen kann.)

Natürlich ruft Gott auch deine Frau dazu auf, diese Eigenschaften zu leben aber kümmere dich in dieser Hinsicht zuerst um dich. Bemühst du dich, ein gottesfürchtiger Mann zu sein? Dann warte ab und sieh, was Gott tun wird. Das Vorbild meines Mannes segnet mich bis heute und weckt in mir den Wunsch, eine bessere Frau zu sein.

3. Er nahm Gottes Ruf an die Ehemänner von Herzen an.

Aus Gottes Güte war der erste Bibelkurs, den mein Mann und ich in unserer neuen Gemeinde besuchten, über Epheser 5:22–33. Dieser Kurs überzeugte meinen Mann zutiefst von seiner Verantwortung, sich darum zu bemühen, mich Christus makellos darzustellen, ohne Flecken oder Runzeln.

Was sagte Epheser 5:26 ihm? Mich im Wort zu reinigen! Seitdem hat er mich fast jeden Morgen im Wort gewaschen. Bist du dabei, deine Frau im Wort zu waschen? Lest ihr zusammen die Schrift und sprecht ihr über das was ihr darin erkennt? Brennst du darauf, ihr etwas weiterzugeben, das dich beim Bibellesen ermutigt hat und auch sie ermutigen könnte? Badest du sie in den Wahrheiten des Evangeliums, wenn sie entmutigt ist? Möchtest du sie so sehr hegen und nähren, wie du dich selbst hegst und nährst? Seid ihr Teil einer Gemeinde, die Gottes Wort treu predigt, auch die herausfordernden Stellen der Bibel?

Wenn deine Frau egalitär eingestellt ist, könnte es helfen, wenn du dich selbst und sie tief im Wort Gottes verwurzelst damit sie Gott als liebevoll und vertrauenswürdig erkennt und seine Pläne als herrlich anerkennt, auch seine Pläne für Ehemänner und Ehefrauen.

4. Er zeigte Geduld.

Wir alle ringen mit Geduld – dieser schwierigen Frucht des Geistes. Doch Gottes Timing zu vertrauen, ist so gut. Entspricht dein Wunsch für deine Frau Gottes Plan? Dann vertraue darauf, dass er wirkt, auch wenn du es nicht sehen kannst. Wir waren achtzehn Jahre lang in dieser egalitären Kirche, und ich diente dort mehrere Jahre als Gemeindeleiterin. Und weißt du was? Gott wirkte während dieser ganzen Zeit. Ich bin von Natur aus immer noch willensstark und ringe manchmal damit, zu sprechen, bevor ich sorgfältig nachgedacht und gebetet habe und die meiste Zeit bleibt mein Mann geduldig. Dafür bin ich unendlich dankbar!

„Durch Geduld wird ein Herrscher überredet, und eine sanfte Zunge zerbricht Knochen“ (Sprüche 25:15). Wenn Geduld einen Herrscher überzeugen kann, dann kann sie gewiss auch eine irrende Ehefrau überzeugen.

5. Er betete für mich.

Eine der Arten, wie Gott mein Herz verwandelt hat, war, mir mehr und mehr die unglaubliche Kraft des Gebets zu offenbaren. Mein Mann betet fast jeden Tag mit mir und für mich in unserer gemeinsamen Andachtszeit. Fast täglich dankt er Gott dafür, dass er die Gabe hat, mit mir verheiratet zu sein! Bittest du voll Zuversicht im Gebet, dass Gott hört und die Macht hat, das Herz deiner Frau zu verändern? Lieber Leser, bete mutig die Wahrheiten der Schrift für dich selbst und deine Frau. Bitte Gott, dir zu helfen, der Mann und Ehemann zu sein, zu dem er dich berufen hat. Bitte ihn, deine Frau zu segnen und ihren Glauben wachsen zu lassen.

Im Verborgenen bete dafür, dass die Liebe deiner Frau zu Christus wächst und auch ihr Respekt vor dir. Bete, dass Gott ihr Herz weich macht, sodass sie seinen herrlichen Plan für Männer und Frauen sehen kann. Bitte Gott, deinen Glauben zu stärken und dir zu helfen, zu glauben, dass er all das und noch mehr tun kann. Denn er kann es.

Gottes Pläne für Männer und Frauen sind wahrhaft herrlich. Ehemänner und Ehefrauen werden niemals zufrieden sein, bis wir unseren Willen mit Gottes Willen in Einklang bringen und so leben, wie er es vorgesehen hat. Ehemänner, führt eure Frauen auf eine Weise, die den herrlichen Plan Gottes sichtbar macht. Das ist sein Wille für euch und eure Ehe. Tut euren Teil mit Freude und Glauben und überlasst die Ergebnisse ihm. Und wenn deine Frau sich nicht verändert? Bleibe trotzdem gottesfürchtig und treu. Ganz gleich, was deine Frau tut, Gottes Wille für dich bleibt bestehen.

Und gib nicht auf: „Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott denen verheißen hat, die ihn lieben“ (Jakobus 1:12).


Dieser Beitrag erschien zuerst bei Desiring God. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
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