Waren die „Söhne Gottes“ und/oder die Nephilim Außerirdische?

Söhne Gottes Nephilim Außerirdische

Dieser Artikel stammt von Creation Ministries International (creation.com) – einer Organisation, die sich mit den Themen Schöpfung und Evolution befasst und das Magazin Creation herausgibt – und wird mit freundlicher Genehmigung veröffentlicht. Die Veröffentlichung bedeutet nicht, dass CMI die in anderen Beiträgen auf www.dreieinigkeit.de vertretenen Auffassungen zu weiteren Themen teilt oder ablehnt.

  • Wurde die Erde von Außerirdischen besucht?
  • Könnte es „dort draußen im All“ Leben geben?
  • Was ist von Ufos und Vertuschungen der Regierungen zu halten?

Seit Jahrzehnten werden Spekulationen über außerirdisches Leben durch Berichte über „fliegende Untertassen“ und Begegnungen mit Außerirdischen angefacht. Einige haben sogar behauptet, dass es sich bei den „Söhnen Gottes“ und/oder den Nephilim aus 1. Mose 6:4 um Außerirdische handle (siehe unten).

Säkulare Humanisten wie Carl Sagan waren überzeugt, dass sich intelligentes Leben nicht nur auf der Erde, sondern auch „dort draußen im All“ entwickelt habe. Der Glaube an die Evolution des Lebens auf der Erde hat eindeutig die Vorstellung genährt, Leben könnte/müsse sich – angesichts der unermesslichen Größe des Universums – auch anderswo entwickelt haben. Dies hat den Glauben an „Außerirdische“ zweifellos weiter befeuert.

1996 wurden diese Spekulationen noch aus einer anderen Quelle genährt. Wissenschaftler der NASA behaupteten, in einem Meteoriten Spuren von einfachen Lebensformen entdeckt zu haben. Der Meteorit stamme angeblich vom Mars und sei in der Antarktis gefunden worden. Doch seither hat dieser „Beweis“ für Leben im „Marsgestein“ in wissenschaftlichen Kreisen erheblich an Ansehen verloren.1 Die vermeintlichen „Nanofossilien“ waren wahrscheinlich nichts anderes als magnetische Härchen sowie Artefakte des experimentellen Prozesses2 3.

Trotzdem entfachte der etwa zwei Kilogramm schwere Stein eine neue Welle des „Marsfiebers“. In den folgenden zwanzig Jahren planen Amerikaner, Europäer, Japaner und Russen rund zwanzig Projekte zur Erforschung unseres Nachbarplaneten, der sich in seiner nächsten Annäherung etwa 55 Millionen Kilometer von der Erde entfernt befindet.

Währenddessen wächst der Glaube an außerirdische Intelligenzen weiter und wird mit geradezu religiösem Eifer betrieben.

Die Ufo-Welle

Der Psychologieprofessor John E. Mack von der Harvard-Universität zog weltweites Aufsehen auf sich, als er in seinem Buch Abduction: Human Encounters with Aliens Berichte von Personen veröffentlichte, die behaupteten, „von Außerirdischen entführt“ worden zu sein.

Außerdem wurde ein sensationeller Film veröffentlicht, der die Obduktion eines angeblich außerirdischen Wesens zeigt, das bei einem Ufo-Absturz in New Mexico in der Nähe des US-Luftwaffenstützpunktes Roswell geborgen worden sein soll. Das unscharfe Filmmaterial war die Hauptattraktion auf dem Ufo-Weltkongress 1995 in Düsseldorf.

Foto: Mars-Meteorit ALH84001
Der Meteorit, der angeblich Spuren von einstigem Leben auf dem Mars aufweisen sollte.

Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, dass es sich dabei um eine plumpe Fälschung handelt.

Dann war da natürlich noch der Blockbuster Independence Day, ein Spektakel über eine Invasion von Außerirdischen, der in seiner ersten Woche mehr Einnahmen erzielte als jeder andere Film zuvor. Solche Science-Fiction-Geschichten, die meist ein „außerirdisches“ Thema enthalten, gehören heute zu den beliebtesten Unterhaltungsformen der Welt.

Umfragen zeigen, dass bis zu vier Fünftel der Menschen an außerirdisches Leben glauben und manche sogar meinen, Außerirdische würden die menschlichen Aktivitäten beobachten.4

Was sollten Christen von den Ufo-Berichten halten?

Was sagt uns die Bibel dazu?

(a) Die Bibel berichtet nirgends von Besuchen durch Außerirdische.

Das geoffenbarte und geschriebene Wort Gottes lehrt uns, dass Leben nur durch einen Schöpfungsakt möglich ist. Selbst wenn es in anderen Galaxien erdähnliche Planeten geben sollte, könnte dort nur dann Leben existieren, wenn der Schöpfer es dort geschaffen hätte. Wenn Gott das so eingerichtet hätte und wenn diese Wesen uns eines Tages besuchen sollten, dann hätte Gott uns darüber gewiss nicht im Unklaren gelassen.

Außerirdische Wesen mit solcher Macht und Technik wären dem Menschen in vielerlei Hinsicht überlegen. Damit würden sie den Herrschaftsauftrag, den Gott dem Menschen gegeben hat, um sich die Erde untertan zu machen (1. Mose 1:28), infrage stellen.

Gott hat uns sehr konkrete Einzelheiten über die Zukunft mitgeteilt – zum Beispiel über die Wiederkunft Jesu und über bestimmte Ereignisse am Ende der Welt. Irgendwann in der Zukunft wird das Universum zusammengerollt werden wie eine Buchrolle (Jesaja 34:4; Offenbarung 6:14).

Wenn Gott irgendwo anders Lebewesen erschaffen hätte, würde dieses Ereignis zwangsläufig auch deren Lebensraum vernichten. Der Sündenfall Adams brachte den Fluch Gottes über die ganze Schöpfung – sonst müsste Gott keine „neuen Himmel und eine neue Erde“ schaffen. Weshalb sollte also eine Gattung von intelligenten Wesen, die nicht aus Adams sündiger Nachkommenschaft stammt, in ihrer Schöpfung durch den Fluch beeinträchtigt sein und schließlich an der Wiederherstellung teilhaben, die Christus als der „letzte Adam“ bringen wird?

Das würde keinen Sinn ergeben.5 Jesus wird nicht auf anderen Planeten immer wieder gekreuzigt und auferweckt werden, denn die Schrift sagt, dass er „ein für alle Mal gestorben“ ist (Römer 6:10).

Einige haben behauptet, bei den Nephilim oder den „Söhnen Gottes“, die beide in 1. Mose 6:2–4 erwähnt sind, habe es sich um Außerirdische gehandelt. Das ist eine überzogene Auslegung der verbreiteten Annahme, dass die „Söhne Gottes“, die die „Töchter der Menschen“ heirateten, gefallene Engel gewesen seien.

Der Ausdruck „Söhne Gottes“ (hebräisch bene elohim) wird in Hiob 38:7 eindeutig für Engel verwendet. Die Septuaginta (LXX6) übersetzt dort „Söhne Gottes“ mit „Engel Gottes“. Eine wörtliche Lesart von 1. Mose 6:4 legt nahe, dass böse Engel tatsächlich geschlechtlich mit Frauen verkehrten. Die daraus hervorgegangenen Nachkommen wurden Nephilim genannt, was wörtlich „Gefallene“ bedeutet.

Auch wenn dieser Abschnitt schwierig ist und unser Verständnis der geistlichen Welt sowie der Wesensart der Engel herausfordert, stützt sich diese Auslegung im Wesentlichen auf die einfachste, wörtliche Deutung des Textes. Auch das Neue Testament enthält Hinweise, die diese Sichtweise zu unterstützen scheinen (Judas 6–7; 2. Petrus 2:4–5; 1. Petrus 3:18–20).

Manche haben vorgeschlagen, dass gefallene Engel auf der Erde die Körper gottloser Menschen benutzt haben könnten, indem sie diese besessen machten. Auf diese Weise hätten die Dämonen ihr böses Ziel erreicht, eine verdorbene Generation von Menschen hervorzubringen (1. Mose 6:12).7 Doch für diese Ansicht gibt es nur geringe textliche Unterstützung.

Das Wort Nephilim kommt nur an zwei Stellen der Bibel vor – in 1. Mose 6:4 und in 4. Mose 13:33. Letztere Stelle bezieht sich auf die Nachkommen Anaks, die großwüchsige Menschen waren, aber dennoch Menschen. Es ist möglich, dass die Erwähnung der Nephilim hier eine rhetorische Übertreibung war – eine bildhafte Ausdrucksweise, um die Israeliten vom Einzug in das verheißene Land abzuschrecken. Das hebräische Wort in 4. Mose 14:37 (דבת רעה) betont den „bösen“ Charakter des „üblen Berichts“. Gott bestrafte die Kundschafter, weil sie diesen „bösen Bericht“ verbreitet hatten (4. Mose 14:36–37).

Obwohl der Ausdruck „Söhne Gottes“ im Alten Testament ausschließlich für Engel verwendet wird, werden in Hosea 1:10 die Kinder Israels ausdrücklich als „Söhne des lebendigen Gottes“ bezeichnet.

Der Bibelausleger H. C. Leupold vertrat die Ansicht, dass die „Söhne Gottes“ Nachkommen Sets gewesen seien und somit der gottesfürchtigen Linie entstammten, die in 1. Mose 4:25–5:32 ausführlich beschrieben wird. Leupold schrieb: „Wer aber waren die ‘Söhne’ Gottes? Ohne jeden Schatten eines Zweifels waren es die Setiter …“8

Nach dieser Auffassung wurden die Nachkommen Sets eigenwillig und heirateten bedenkenlos die „Töchter der Menschen“, wobei sie ihre Wahl allein nach dem äußeren Erscheinungsbild trafen und nicht nach geistlichen Maßstäben. Die Nephilim waren ihre Nachkommen.

Andere haben jedoch gegen diese Sicht eingewandt, dass der Text dann ausdrücklich von den „Söhnen Sets“ und den „Töchtern Kains“ gesprochen hätte. Außerdem könne man nicht davon ausgehen, dass alle Setiter gottesfürchtig gewesen seien, da auch eine fromme Abstammung keine Frömmigkeit oder Gerechtigkeit garantiert – wie das Beispiel der Könige Israels zeigt.

Im antiken Ägypten und Mesopotamien proklamierten sich die Herrscher oft selbst als „Söhne Gottes“, um ihre Macht und ihr Ansehen besonders hervorzuheben. Deshalb besagt eine weitere Auffassung, dass die „Söhne Gottes“ machthungrige Herrscher und Despoten waren, die sich in ihrer Gier nach Macht und Einfluss viele Frauen nahmen und in Polygamie lebten. Diese Herrscher und ihre Nachkommen wurden durch Tyrannei zu „gewaltigen Männern“ – Nimrod wird in 1. Mose 10:8 als ein solcher „Gewaltiger“ beschrieben.

Wie auch immer die richtige Auslegung lautet – es ist keineswegs nötig, zu solch abwegigen Spekulationen zu greifen, bei denen man Außerirdische in diesen Bibelabschnitt hineininterpretiert.

(b) Der Zweck der Sterne

An mehreren Stellen der Bibel wird uns der Grund genannt, weshalb es Sterne gibt – nicht nur in dem bekannten Psalm 19, sondern insbesondere auch im Schöpfungsbericht. In 1. Mose 1:14 lesen wir: „Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Wölbung des Himmels werden, um zu scheiden zwischen Tag und Nacht, und sie sollen dienen als Zeichen und zur Bestimmung von Zeiten und Tagen und Jahren.“

Somit machte Gott also die Sterne für die Menschen auf der Erde – und nicht für eine andere außerirdische Gattung „dort draußen“. Wenn wir außerdem die Reihenfolge der Schöpfung beachten (am ersten Tag die Erde, erst am vierten Tag die Sterne), wird der Tenor des biblischen Zeugnisses deutlich: Der Zweck der Schöpfung ist einzig und allein auf die Erde ausgerichtet.

Wissenschaft

1. Es hat niemals einen einzigen Kontakt zu einem „Außerirdischen“ gegeben.

Im Jahre 1900 setzte die Französische Akademie der Wissenschaft einen Preis von 100 000 Franc für denjenigen aus, dem es als Erstem gelingen würde, Kontakt zu einer außerirdischen Zivilisation aufzunehmen – mit der Einschränkung, dass der Mars ausgeschlossen wurde, da man damals fest davon überzeugt war, dass es dort bereits eine Zivilisation gebe. Inzwischen steht fest: Auf dem Mars und auch auf allen anderen Planeten gibt es keine Spur von „kleinen grünen Männchen“ oder irgendeiner anderen Lebensform.

Trotzdem sind viele Astronomen der Meinung, dass irgendwo in der Umgebung eines der vielen Sterne Leben entstanden sein müsse, da es sich ja – ihrer Überzeugung nach – auch auf der Erde durch Evolution entwickelt habe.

Weltweit durchkämmen Wissenschaftler der SETI-Forschung (Search for Extra Terrestrial Intelligence, „Suche nach außerirdischer Intelligenz“) den Himmel, um Signale von intelligenten Lebewesen aufzuspüren. Doch trotz jahrelangen Lauschens auf Millionen von Frequenzen wurde bis heute kein einziger Hinweis entdeckt, der auf die Existenz intelligenten außerirdischen Lebens schließen ließe.

2. Viele Bedingungen müssten gleichzeitig erfüllt sein

Leben auf irgendeinem anderen Planeten kann nur dann existieren, wenn eine große Anzahl äußerst genauer Anforderungen gleichzeitig erfüllt ist. So muss sich der Planet beispielsweise in einem bestimmten Abstand zu seiner Sonne befinden, damit es weder zu kalt noch zu warm ist. Außerdem muss seine Sonne sehr stabil sein. Insbesondere müssen die klimatischen Verhältnisse auf dem Planeten innerhalb eines sehr engen Temperaturspektrums liegen, damit Wasser in flüssiger Form vorkommen kann.

Es ist höchst unwahrscheinlich, dass ein extrasolarer Planet all diese Bedingungen erfüllen könnte, die für Leben unbedingt notwendig sind. Auch das bloße Vorhandensein von flüssigem Wasser reicht keineswegs aus – trotz der anfänglichen Begeisterung, als man glaubte, auf der Oberfläche des Jupitermondes Europa Wasser entdeckt zu haben.

Die extreme Unwahrscheinlichkeit von Leben an einem anderen Ort widerlegt auch die Vorstellung, Leben könne zufällig zur Erde gelangt oder gezielt von Außerirdischen hierhergebracht worden sein („Panspermie“ bzw. „gerichtete Panspermie“).9

3. Leben kann ohnehin nicht spontan entstehen

Ohne das Zusammenwirken von überragender Intelligenz und Kreativität kann aus leblosen Chemikalien kein Leben entstehen.10 Die Vorstellung, dass sich Leben von selbst bilde, ist die Theorie der spontanen Generation, die bereits von dem großen, schöpfungsgläubigen Begründer der Mikrobiologie, Louis Pasteur, widerlegt wurde.

Man kann sagen: Ohne den Evolutionsgedanken hätte die Ufologie nicht ihren gegenwärtigen Einfluss auf die öffentliche Fantasie genommen.

4. Weite Entfernungen

Selbst wenn man annehmen würde, dass es irgendwo im All Leben gibt, wäre ein Besuch von Außerirdischen auf der Erde, wie es die Ufo-Berichte suggerieren, faktisch unmöglich. Das Haupthindernis sind die unvorstellbar weiten Entfernungen und die damit verbundenen langen Reisezeiten.

Der nächste Stern zur Erde (außer der Sonne) ist Proxima Centauri (Alpha-Centauri C), der 40,7 Billionen Kilometer entfernt ist. Die Apollo-Flüge benötigten drei Tage, um bis zum 384 000 Kilometer entfernten Mond zu gelangen. Bei gleicher Geschwindigkeit würde man 870 000 Jahre brauchen, um zu Proxima Centauri zu gelangen. Unbemannte Raumsonden könnte man natürlich stärker beschleunigen und mit einer höheren Geschwindigkeit auf die Reise schicken.

Bei der unvorstellbaren Geschwindigkeit von einem Zehntel der Lichtgeschwindigkeit würde allein die Hinreise immer noch 43 Jahre dauern. Für eine solche Beschleunigung wären gewaltige Energiemengen erforderlich. Selbst ein sehr kleines Raumschiff von nur 10 Kilogramm würde eine Energiemenge benötigen, die der gesamten Energie entspricht, die das größte Wasserkraftwerk der Welt in vier Tagen erzeugt (siehe Anhang).

Ein weiteres Problem stellen die Staubkörner dar, die im All schweben. In jedem Kubikkilometer des Weltraums befinden sich schätzungsweise 100 000 Staubpartikel aus Silikaten und Eis, die jeweils nur ein Zehntel Gramm wiegen. Bei einer solchen Geschwindigkeit könnte die Kollision mit auch nur einem dieser winzigen Objekte ein Raumschiff zerstören.11

Was ist nun von Ufos zu halten?

Wie sollten nach diesem Befund die Ufo-Phänomene und die damit verbundene Euphorie sowie der Glaube an Außerirdische eingeordnet werden? Im deutschen Nachrichtenmagazin Focus war zu lesen: „90 % der Ufo-Meldungen gelten als Humbug, aber ein Rest von zehn Prozent reicht aus, um Spekulationen ins Kraut schießen zu lassen.“12 Der Artikel brachte ein Zitat des Soziologen Gerald Eberlein, der feststellte:

„Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen, die nicht kirchlich gebunden sind, aber von sich behaupten, sie seien religiös, besonders stark auf die mögliche Existenz Außerirdischer ansprechbar sind. Für sie ist die Ufologie eine Ersatzreligion.“13

Dennoch berichten auch glaubwürdige Zeugen gelegentlich von merkwürdigen Erscheinungen, die sogar metallischen Flugobjekten ähneln. Viele der führenden Ufo-Forscher weltweit stimmen darin überein, dass ein kleiner Prozentsatz dieser Phänomene übernatürliche Eigenschaften zu zeigen scheint, die den bekannten Naturgesetzen widersprechen – etwa Formveränderungen oder das Verschmelzen mehrerer Objekte bei unglaublicher Geschwindigkeit.

Die Bibel geht in dieser Frage jedoch tiefer und benennt zusätzlich Ursache und Wirkung:

Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten und mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden, weil sie die
Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, dass sie gerettet würden. Darum sendet ihnen Gott die Macht der Verführung, sodass sie der Lüge glauben (2. Thessalonicher 2:9-11).

Die Bibel gibt uns eine Wirklichkeitsbeschreibung aller lebenden Wesen. Der lebendige Gott offenbart sich uns als der Dreieine – Vater, Sohn und Heiliger Geist. Im Himmel gibt es die Engel, mächtige geschaffene Wesen, die den Menschen auf der Erde dienen.

Dann gibt es noch ein weiteres Reich, nämlich das des Teufels und der Dämonen.14 Epheser 2:2 spricht vom „Mächtigen, der in der Luft herrscht“, dessen Reich auf der Erde ist, und 2. Korinther 11:14 warnt davor, dass er sich als „Engel des Lichts“ tarnt.

Der Teufel hat sein eigenes Repertoire der Verführungskünste in Form verschiedener okkulter Praktiken und zahlreicher religiöser Riten. So könnte es sein, dass hinter den unerklärbaren Ufo-Meldungen das Werk des Erzverführers steht.15 Ufo-Meldungen bleiben ihrem Wesen nach nebulös und unidentifizierbar. Menschen, die Christus nicht kennen, lassen sich leicht von allerlei schwer erklärbaren Phänomenen faszinieren. Doch Christen gilt die Warnung Jesu aus Matthäus 24:4: „Seht zu, dass euch niemand verführe!“

Was ist das beste Gegenmittel gegen Verführung? Paulus ermahnt uns in 2. Timotheus 2:15, uns im Schriftstudium zu üben, „damit wir bewährt sind“ und „richtig mit dem Wort der Wahrheit umgehen können“.

Geheime Stützpunkte? Vertuschungen der US-Regierung?

Viele Ufo-Enthusiasten verbreiten den Mythos, die US-Regierung führe geheime Experimente mit Außerirdischen durch – eine Vorstellung, die durch Filme wie Independence Day noch zusätzlich befeuert wurde. Doch würde eine solche Vertuschung überhaupt Sinn ergeben, wenn die US-Regierung unter dem Einfluss von Atheisten wie dem verstorbenen Carl Sagan tatsächlich Millionen von Steuergeldern ausgegeben hat, um „dort draußen“ nach Signalen außerirdischer Intelligenz zu lauschen?

Wie Sagan glauben auch viele andere evolutionistisch geprägte Humanisten leidenschaftlich, dass sich intelligentes Leben nicht nur auf der Erde, sondern auch „dort draußen“ entwickelt habe – und sie würden sich auf jeden noch so schwachen Hinweis auf eine Bestätigung dieser Vorstellung stürzen. Man denke nur an das Medienspektakel um das Fiasko mit dem „Leben im Marsgestein“.

Die Vorstellung, dass eine weit spektakulärere Entdeckung über Jahrzehnte hinweg geheim gehalten worden sein könnte, entbehrt jeder Glaubwürdigkeit.

Anhang: Durchführbarkeit von interstellaren Reisen

Die folgenden Berechnungen führen wir für technisch Interessierte an:

  1. Damit ein Raumschiff eine Geschwindigkeit von einem Zehntel der Lichtgeschwindigkeit (c/10) erreicht, wird eine kinetische Energie benötigt, die sich mit hinreichender Genauigkeit nach der nichtrelativistischen Formel ½mv² berechnen lässt. Bei einer sehr kleinen unbemannten Sonde mit einer Masse von nur 10 Kilogramm ergibt das:
    ½ × 10 kg × (3 × 10⁷ m/s)² = 4,5 × 10¹⁵ Joule.

    Das derzeit größte Wasserkraftwerk der Welt, die Drei-Schluchten-Talsperre am Jangtse in Yichang (Provinz Hubei, China), verfügt über eine Leistung von 22,5 Gigawatt. Die von den 32 Francis-Hauptturbinen (plus zwei kleineren Generatoren) in 2,3 Tagen erzeugte Energiemenge würde – bei perfektem Wirkungsgrad – ausreichen, um eine 10-kg-Sonde auf c/10 zu beschleunigen. Bei einem bemannten Raumschiff von mehreren Tonnen Masse würde der Energiebedarf jedoch den gesamten täglichen Stromverbrauch der Welt weit übersteigen. Für das stadtgroße Raumschiff im Film Independence Day wäre der Energiebedarf geradezu unvorstellbar.
    Beim Abbremsen müsste nahezu dieselbe Energiemenge erneut aufgewendet werden. Müsste das Raumschiff mehrmals auf c/10 beschleunigen und wieder abbremsen, würde sich der Energiebedarf um ein Vielfaches erhöhen. Es wäre praktisch unmöglich, genügend Treibstoff mitzuführen – es sei denn, man verfügte über eine Art Antimaterie-Antrieb.
    Wäre eine vollkommene Zerstrahlung von Materie möglich, also eine vollständige Umwandlung von Materie in Energie (E = mc²), dann könnte eine Tonne Antimaterie eine Tonne gewöhnlicher Materie vernichten und dabei folgende Energie freisetzen: 2000 kg × (3 × 10⁸ m/s)² = 1,8 × 10²⁰ J.

    Das wäre die absolut maximale Energiemenge, die sich aus einer gegebenen Treibstoffmasse gewinnen ließe. Ein reales Raumschiff könnte einen solchen Wirkungsgrad niemals erreichen.
  2. Die kinetische Energie eines Staubpartikels mit einer Masse von nur 0,1 Gramm – beim Aufprall mit einer Relativgeschwindigkeit von c/10, vom Bezugssystem des Raumschiffs aus berechnet – beträgt ½ mv², also: ½ × 10⁻⁴ kg × (3 × 10⁷ m/s)² = 4,5 × 10¹⁰ J.

Die Verbrennungsenergie von TNT beträgt 4520 kJ/kg oder 4,52 × 10⁹ J/Tonne. Somit entsprechen 4,5 × 10¹⁰ J etwa 9,95 Tonnen TNT. Der Aufprall eines nur 0,1 g schweren Teilchens auf ein Raumschiff, das sich mit c/10 fortbewegt, hätte also die gleiche Wirkung wie eine Explosion von etwa 10 Tonnen TNT.

Ein weiteres Problem wären die tödlichen g-Kräfte, die sowohl beim Beschleunigen auf diese enormen Geschwindigkeiten als auch beim Abbremsen oder bei Kursänderungen auftreten würden.

Für weitere Informationen und Berechnungen siehe den Artikel Noch mehr Probleme mit Weltraumflügen: Beschleunigungskräfte


Anmerkungen und Quellen

Teile dieses Kapitels basieren auf:
Gitt, W., God and the Extraterrestrials, Creation 19(4):46–48, 1997; creation.com/god&et.

Zwei wichtige CMI-Artikel zum Thema Außerirdische sind:
1. Grigg, R., Did life come from outer space? Creation 22(4):40–43, 2000; creation.com/lifefromspace.
2. Bates, G., Did God create life on other planets? Otherwise why is the universe so big? Creation 29(2):12–15, 2007; creation.com/alien-life.

Eine ausführliche Behandlung dieses Themas bietet:
Bates, G., Alien Intrusion: UFOs and the Evolution Connection, Creation Book Publishers, USA, 2010; creation.com/ai,
sowie das begleitende Video mit John Schneider als Sprecher: Alien Intrusion – Unmasking a Deception.

  1. Sarfati, J., Life on Mars? Creation 19(1):18–20, 1996; creation.com/marslife (aktualisiert am 14. Januar 2022).
    Sarfati, J., Mars – The Red Planet, Creation 32(2):38–41, 2010; creation.com/mars-red-planet ↩︎
  2. Anon., Another Blow to Mars ‘Life’ Claim, Creation 20(2):8, 1998; creation.com/marsblow. ↩︎
  3. Holmes, B., Death Knell for Martian Life, New Scientist 152(2061/2):4, 1996. ↩︎
  4. Out there—Readers Digest exclusive poll, Juli 2005 ↩︎
  5. Außerdem ergibt es keinen Sinn, dass Jesus für außerirdische Wesen gestorben sein sollte, da Jesus die menschliche Natur annahm und als Gott-Mensch für immer unser Erlöser bleibt. Wollte er etwa für Wesen wie „Vulkanier“ Sühne leisten, müsste er selbst ein Vulkanier werden. Der ganze Zweck der Schöpfung ist auf das Menschengeschlecht auf der Erde ausgerichtet, aus dem einige für alle Ewigkeit die „Braut“ Christi sein werden. Christus hat nicht mehrere Bräute.
    Morris, H. M., The Genesis Record, Baker Book House, USA, S. 169, 1976.
    Leupold, H. C., Exposition of Genesis, Band 1, Baker Book House, USA, S. 250, 1942.
    Bates, G., Designed by Aliens? Creation 25(4):54–55, 2003; creation.com/alien-made. Siehe auch Sarfati, J., Panspermia Theory Burned to a Crisp: Bacteria Couldn’t Survive on Meteorite, creation.com/panspermia, 10. Oktober 2008. ↩︎
  6. Eine Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische, in Auftrag gegeben von Ptolemäus im 3. Jahrhundert v. Chr. ↩︎
  7. Morris, H. M., The Genesis Record, Baker Book House, USA, S. 169, 1976. ↩︎
  8. Leupold, H. C., Exposition of Genesis, Band 1, Baker Book House, USA, S. 250, 1942. ↩︎
  9. Bates, G., Designed by Aliens? Creation 25(4):54–55, 2003; creation.com/alien-made. Siehe auch Sarfati, J., Panspermia Theory Burned to a Crisp: Bacteria Couldn’t Survive on Meteorite, creation.com/panspermia, 10. Oktober 2008. ↩︎
  10. Zu Artikeln über den Ursprung des Lebens siehe:
    Batten, D., Origin of Life: An Explanation of What Is Needed for Abiogenesis; creation.com/ool, 26. November 2013, letzte Aktualisierung 8. November 2021.
    Thaxton, C. B., Bradley, W. L. und Olsen, R. L., The Mystery of Life’s Origin, 1984; erweiterte und aktualisierte Ausgabe, Discovery Institute, Seattle, 2020.
    Weitere Artikel unter creation.com/origin;
    Batten, D., Origin of Life: An Explanation of What Is Needed for Abiogenesis (or Biopoiesis), letzte Aktualisierung 8. November 2021;
    Tan, C. L. und Stadler, R., The Stairway to Life: An Origin-of-Life Reality Check, Evorevo Books, 2020; Rezension: Truman, R., Twelve Rounds, Twelve Knockouts, J. Creation 34(2):39–45, 2020. ↩︎
  11. Das bedeuet, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, eines dieser Partikel auf
    einem linear zurückgelegten Kilometer zu treffen, doch über eine solch große Distanz
    ist ein Treffer nahezu sicher. Der Anhang oben enthält Berechnungen über die Schadenswirkung solcher Partikel bei dieser hohen Geschwindigkeit. ↩︎
  12. Anon., Ufologie: Hallo Erdling, Focus Magazin 45:248–255, 6. November 1995, S. 254 („90 Prozent der UFO-Meldungen gelten als Humbug, aber ein Rest von zehn Prozent reicht aus, um Spekulationen ins Kraut schießen zu lassen.“). ↩︎
  13. ebd., S. 252 ↩︎
  14. Der Teufel und seine bösen Engel sind gefallene Geschöpfe. Satans Reich wird nur so lange bestehen, wie Gott es zulässt. ↩︎
  15. William Alnor, Sektenexperte und preisgekrönter Journalist, untersuchte das Ufo-Phänomen viele Jahre lang. Sein Buch UFOs in the New Age, Baker Book House, USA, 1992, dokumentiert seine Untersuchungen, die zu dem Schluss führen, dass einige Ufo-Phänomene okkulten Ursprungs sind. Gary Bates kam in seinem Buch Alien Intrusion zu einem ähnlichen Ergebnis. ↩︎

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