Die Herrlichkeit Jesu Christi leuchtet noch deutlicher, wenn wir Ihn in seinem richtigen Verhältnis zum Alten Testament sehen. Er hat eine herrliche Beziehung zu allem, was geschrieben wurde. Das ist nicht überraschend, denn er wird das fleischgewordene Wort Gottes genannt (Johannes 1,14). Wäre nicht das fleischgewordene Wort Gottes die Summe und Vollendung des geschriebenen Wortes Gottes? Betrachten Sie diese zusammenfassenden Aussagen und die Texte, die sie unterstützen.
1. Die ganze Heilige Schrift legt Zeugnis von Christus ab. Mose schrieb über Christus.
„Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und jene sind es, die von mir Zeugnis geben. . . denn wenn ihr Mose geglaubt hättet, hättet ihr mir geglaubt, denn jener schrieb von mir.“ (Johannes 5:39, 46)
2. Die ganze Heilige Schrift handelt von Jesus Christus, auch wenn es keine ausdrückliche Vorhersage gibt. Das heißt, es gibt eine Fülle von Andeutungen in allen Schriften, die auf Christus hinweisen und erst dann erfüllt werden, wenn er gekommen ist und sein Werk getan hat. „Die Bedeutung der gesamten Heiligen Schrift wird durch den Tod und die Auferstehung Jesu erschlossen“ (Graeme Goldsworthy, Preaching the Whole Bible as Christian Scripture, 54).
„Und er fing an von Mose und von allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften dar das, was ihn selbst betraf.“ (Lukas 24,27)
3. Jesus kam, um alles zu erfüllen, was im Gesetz und bei den Propheten geschrieben steht. Alles deutet auf ihn hin, auch wenn es nicht ausdrücklich prophetisch ist. Er erfüllt, was das Gesetz forderte.
„Meint nicht, dass ich kam, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen! Ich kam nicht aufzulösen, sondern zu erfüllen; denn – wahrlich! – ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, wird auf keinen Fall ein Jota oder ein Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen sein wird!“ (Matthäus 5:17-18)
4. Alle Verheißungen Gottes im Alten Testament sind in Jesus Christus erfüllt. Das heißt, wenn Sie Christus haben, werden Sie früher oder später sowohl Christus selbst als auch alles andere haben, was Gott durch Christus verheißen hat.
„Denn so viele der Verheißungen Gottes sind, in ihm ist das Amen, Gott zur Verherrlichung durch uns.“ (2. Korinther 1,20)
5. Das Gesetz wurde von Christus vollkommen gehalten. Und alle Strafen, die gegen das sündige Volk Gottes verhängt wurden, sind auf Christus ausgegossen worden. Daher ist das Gesetz jetzt offensichtlich nicht der Weg zur Gerechtigkeit, sondern Christus. Das ultimative Ziel des Gesetzes ist, dass wir auf Christus schauen, nicht auf das Halten des Gesetzes, um gerecht zu werden.
„Denn Ziel und Ende des Gesetzes ist Christus – zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt“ (Römer 10:4)
Mit dem Kommen Christi, hat sich also praktisch alles geändert:
1. Die Blutopfer haben aufgehört, weil Christus alles erfüllt hat, worauf sie hinwiesen. Er war das letzte, unwiederholbare Opfer für die Sünden. Hebräer 9,12: „auch nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut – ist ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen, als er eine ewige Erlösung erfunden hatte.“
„Wenn ihr Christus habt, habt ihr auch alles, was Gott durch ihn verheißen hat.“
2. Das Priestertum, das zwischen dem Anbeter und Gott stand, hat aufgehört. Hebräer 7,23-24: „Und sie sind viele, die Priester geworden sind, weil sie durch den Tod gehindert waren zu bleiben, aber er hat, wegen seines Bleibens in Ewigkeit, das Priestertum als ein unveränderliches.“
3. Der physische Tempel hat aufgehört, das geographische Zentrum der Anbetung zu sein. Jetzt ist Christus selbst das Zentrum der Anbetung. Er ist der „Ort“, das „Zelt“ und der „Tempel“, wo wir Gott begegnen. Deshalb hat das Christentum kein geographisches Zentrum, kein Mekka, kein Jerusalem. Johannes 4:21, 23: „Jesus sagt zu ihr: ‚Frau glaube mir: Die Stunde kommt, da ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. . . . Es kommt jedoch eine Stunde – und sie ist nun da, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch sucht der Vater solche, die ihn so anbeten.’“ Johannes 2:19, 21: „‚Zerstört dieses Tempelheiligtum, und in drei Tagen werde ich es aufrichten‘ . . . Aber er sprach vom Tempelheiligtum seines Leibes.“ Matthäus 18,20: „Denn wo zwei oder drei zusammengekommen sind in meinem Namen, dort bin ich in ihrer Mitte.“
4. Die Speisegesetze, die Israel von den Völkern unterschieden, sind in Christus erfüllt und beendet worden. Markus 7,18-19: „Und er sagt zu ihnen: ‚Seid auch ihr so unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles was von außen in den Menschen eingeht, ihn nicht verunreinigen kann?’“. . . (So erklärte er alle Lebensmittel für rein.)
5. Die Errichtung des Zivilrechts auf der Grundlage eines ethnisch verwurzelten Volkes, das direkt von Gott regiert wird, hat aufgehört. Das Volk Gottes ist nicht mehr eine einheitliche politische Körperschaft oder eine ethnische Gruppe oder ein Nationalstaat, sondern es ist ein Exilant und Gast unter allen ethnischen Gruppen und allen Staaten. Der Wille Gottes für die Staaten ist daher nicht direkt aus der alttestamentlichen theokratischen Ordnung übernommen, sondern soll nun von Ort zu Ort und von Zeit zu Zeit mit Mitteln wiederhergestellt werden, die der souveränen Herrschaft Gottes über alle Völker entsprechen und die der Tatsache Rechnung tragen, dass echter Gehorsam, der im Glauben an Christus wurzelt, nicht durch Gesetze erzwungen werden kann. Der Staat ist also in Gott begründet, aber nicht Ausdruck der unmittelbaren Herrschaft Gottes. Römer 13,1: „Jede Seele unterordne sich den übergeordneten Autoritäten, denn es ist keine Autorität außer von Gott; die vorhandenen Autoritäten sind von Gott verordnet.“ Johannes 18,36: „Mein Königreich ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Königreich von dieser Welt wäre, hätten meine verantwortlichen Diener gekämpft.“
Lasst uns das Wunder Christi anbeten, der diese massiven Veränderungen in der Welt ausgelöst hat.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Desiring God. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
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