Wie du dein Leben in deinen Zwanzigern ruinierst

Niemand plant, sein Leben zu ruinieren. Niemand setzt sich das Ziel zu scheitern – nicht als Vorsatz fürs neue Jahr und auch nicht als festen Bestandteil seines Fünfjahresplans. Kein Kind träumt davon, eines Tages Alkoholiker zu werden. Kein Student besucht Vorlesungen, um später bankrott zu sein. Und kein Brautpaar steht am Traualtar in der Erwartung, dass ihre Ehe scheitern wird.

Und doch: Zerstörte Leben gibt es – viel zu häufig. Und sie sind oft die Folge unserer Entscheidungen. Viele der einflussreichsten Entscheidungen treffen wir, wenn wir noch relativ jung sind – alt genug, um Verantwortung zu tragen, aber jung genug, dass unsere Fehlentscheidungen katastrophale Folgen haben können. Mit anderen Worten: Es sind Entscheidungen, die wir als junge Erwachsene treffen.

Wie können wir solche Fehler vermeiden? Ein guter Anfang ist, auf Gottes Weisheit zu hören – durch König Salomo. Auch wenn Salomo in späteren Jahren selbst an dem scheiterte, was er einst gelehrt hatte, war er doch einer der weisesten Männer, die je gelebt haben. Und Gott hat einen Teil seiner besten Ratschläge im Buch der Sprüche für uns bewahrt.

Hier sind sieben Wege, wie du dein Leben schon in deinen Zwanzigern ruinieren kannst – abgeleitet aus dem Gegenteil von Salomos Weisheit – und jeweils eine entschlossene Alternative dazu.

1. Tu einfach, was du willst.

Das war die größte Lüge, die ich in meinen Zwanzigern geglaubt habe. Ich dachte, ich könne tun und lassen, was ich will – ohne Konsequenzen. Ich redete mir ein: Ich bin jung, ich schade ja niemandem. Aber ich habe gelernt: So einfach ist das nicht.

Die Wahrheit ist: Du formst jetzt den Menschen, der du in Zukunft sein wirst – entweder einen treuen Ehepartner, liebevollen Elternteil, verlässlichen Mitarbeiter und guten Freund – oder das Gegenteil. Alles, was du heute tust, weist den Weg in eine dieser Richtungen.

„Der Unverständige glaubt jedem Wort; der Kluge aber achtet auf seine Schritte.“
(Sprüche 14,15)

Entschluss: Tu das, was Gott von dir will.

2. Lebe über deine Verhältnisse.

Ich lebe in einer Stadt, die quasi den Begriff „30.000-Dollar-Millionär“ erfunden hat. Doch wenn du mehr ausgibst, als du dir leisten kannst, musst du es trotzdem zurückzahlen – mit Zinsen. Wer jetzt auf großem Fuß lebt, sorgt oft dafür, dass er später klein beigeben muss: Schulden, Einsparungen, finanzielle Sorgen. Viele Menschen zahlen heute noch für Erlebnisse, an die sie sich kaum noch erinnern – lange nachdem der Reiz des Moments verflogen ist.

„Der Reiche herrscht über die Armen; und wer borgt, ist des Gläubigers Knecht.“
(Sprüche 22,7)

Entschluss: Lebe unter deinen Verhältnissen.

3. Füttere eine Sucht.

Ob Alkohol, Geld, Drogen, Pornografie, Shoppen oder etwas anderes – die meisten Menschen kämpfen mit irgendeiner Form von Sucht. Solche Süchte führen zum Tod: sei es buchstäblich oder im übertragenen Sinn – Tod von Beziehungen, Freiheit und Freude.

Wie entstehen Süchte? Indem man sie füttert. Was man füttert, das wächst. Je mehr du eine Sucht nährst, desto stärker wird sie – und desto schwerer ist es, sie zu überwinden. Weise ist, wer jetzt aufhört – nicht irgendwann. Denn mit jedem „allerletzten Mal“ wird es nur schwerer.

„Die Gerechtigkeit der Redlichen rettet sie, aber die Treulosen werden gefangen in ihrer Gier.“
(Sprüche 11,6)

Entschluss: Entziehe deinen Süchten die Nahrung.

4. Gib dich mit Dummköpfen ab.

Fakt ist: Du wirst in gewissem Maß zu dem Menschen, mit dem du dich umgibst. Man sagt: Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst. Du tust, was sie tun – weil ihr es gemeinsam tut. Du übernimmst ihre Denkweisen, Überzeugungen, ja sogar ihre Sprache und Gestik.

Wenn du dich mit dummen Menschen umgibst, wirst du selbst einer werden. Wenn du aber mit Weisen unterwegs bist – Menschen, die Jesus nachfolgen und ihr Leben sinnvoll gestalten wollen –, wirst du selbst weise werden.

„Wer mit Weisen umgeht, wird weise; aber wer sich mit Toren einlässt, dem geht’s schlecht.“
(Sprüche 13,20)

Entschluss: Geh mit den Weisen.

5. Glaube, das Leben dreht sich nur um dich.

Du bist einer von über 8 Milliarden Menschen, die derzeit leben. Und ja, du bist einzigartig – aber das gilt auch für jeden dieser 8.000.000.000 anderen. Und für die Milliarden, die vor dir gelebt haben und längst vergessen sind. Du bist nicht der Hauptdarsteller dieser Welt. Dein Leben ist eher ein kurzer Gastauftritt – den kaum jemand wahrnimmt und der schnell wieder vorbei ist.

Menschen, die sich selbst zum Mittelpunkt ihres Universums machen, werden früher oder später enttäuscht oder realitätsfern. Und wenn sie sterben, verschwindet auch ihre kleine Welt – ohne nachhaltige Spuren zu hinterlassen. Wer wirklich Bedeutung haben will, lebt für Gott und dient anderen. Jesus ist unser größtes Vorbild: Er hat uns gedient, indem er freiwillig für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist. Der mächtigste Mensch, der je gelebt hat, hat seine Macht zum Dienen eingesetzt
(vgl. Markus 10:45; Philipper 2:5–8). Und durch seinen Tod hat er uns von der Sünde befreit und uns die Kraft geschenkt, selbst ein dienendes Leben zu führen.

„Stolz kommt vor dem Verderben, und Hochmut kommt vor dem Fall.“
(Sprüche 16,18)

Entschluss: Diene mit deinem Leben anderen.

6. Lebe für die sofortige Befriedigung.

Fast nichts, was wirklich wertvoll ist, entsteht über Nacht. Es braucht Zeit und Disziplin, um Olympionike zu werden (oder einfach fit zu sein), ein Studium abzuschließen, Wirtschaftsprüfer zu werden oder ein guter Ehemann bzw. eine gute Ehefrau zu sein. Viele der Dinge, die du dir langfristig wünschst, kannst du dir durch momentane Genusssucht selbst verbauen. Willst du eine starke Ehe – oder nur eine aufregende Nacht? Willst du in 36 Jahren in Rente gehen – oder 36 Monate lang einen Luxuswagen fahren? Wer sich für das Zweite entscheidet, verhindert oft das Erste.

„Kostbarer Schatz und Öl sind im Haus des Weisen, aber ein Tor vergeudet beides.“
(Sprüche 21,20)

Entschluss: Warte auf Gottes Bestes.

7. Meide Rechenschaft.

Wir alle sind anfällig für Fehler. Wir sind oft blind für unsere eigenen Schwächen oder reden uns ein, dass wir uns allein verändern können – obwohl das in der Vergangenheit nie funktioniert hat. Deshalb hat Gott uns zur Gemeinschaft geschaffen: damit wir uns gegenseitig ermutigen, blinde Flecken aufdecken und einander in Schwachheit beistehen

Fliehst du vor Rechenschaft – oder suchst du sie? Viele meiden Rechenschaft, weil sie keine Korrektur wollen. Doch wer Korrektur meidet, wird weiter das tun, was sein Leben ruiniert. Wenn du dich wirklich verändern willst und wirklich jeden Tag Gott an erste Stelle setzen möchtest, dann fang mit einer einfachen Sache an: Such dir eine Gemeinschaft, die auf Christus ausgerichtet ist.

„Wer Zucht liebt, liebt Erkenntnis; wer aber Zurechtweisung hasst, ist dumm.“
(Sprüche 12,1)

Entschluss: Geh diesen Weg nicht allein.

Wer du morgen bist

Niemand nimmt sich vor, sein Leben zu zerstören. Wir hoffen, gute Angestellte oder Unternehmer zu werden. Wir hoffen, gute Mütter, Väter, Ehemänner oder Ehefrauen zu sein. Wir wünschen uns Erfolg und wollen etwas zur Gesellschaft beitragen. Und wir hoffen, treu im Glauben an Jesus zu leben. Doch jeder treue Lebensweg beginnt mit kleinen, treuen Schritten. Reife Persönlichkeiten entstehen durch die Treue junger Erwachsener.

Du wirst zu jemandem – und die Entscheidungen, die du heute triffst und umsetzt, formen, wer du morgen bist. Wer willst du sein, wenn du „erwachsen“ bist? Du wirst diese Person früher sein, als du denkst. Was tust du heute, um dorthin zu gelangen?


Dieser Beitrag erschien zuerst bei Desiring God. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
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