Jesus starb nicht für Männer und Frauen, die möglicherweise gerettet werden, sondern für diejenigen, die tatsächlich gerettet werden. Während du diese Worte liest, gibt es Menschen – von deiner Nachbarschaft bishin zu den entferntesten Völkern – die durch das Blut von Jesus erkauft wurden. Sie mögen dem Evangelium feindlich gegenüberstehen, an einen falschen Gott glauben oder spirituell auf der Suche sein, aber in den kommenden Jahren wird Gott Menschen senden, die ihnen die gute Nachricht des Evangeliums bringen. Sie werden vom „Reich der Finsternis … in das Reich seines geliebten Sohnes“ (Kolosser 1:13) übertragen werden.
Gott wird dies tun, und er lädt dich und deine Gemeinde ein, an seinem Plan teilzunehmen. Es ist wie ein „Nimm-dein-Kind-mit-zur-Arbeit-Tag“. Jetzt, in diesem Moment, gibt es Menschen und Volksgruppen, die keine Ahnung von der Majestät Jesu haben, aber die ihn – durch Gottes Gnade – kennenlernen und lieben werden, um mit uns die Ewigkeit zu verbringen – aufgrund unseres Gehorsams, „in alle Welt zu gehen“ (Markus 16,15).
Aber wie können Pastoren unsere Gemeinden treu dazu motivieren, dem Ruf zu gehorchen, zu gehen?
Gottes große Geschichte
Ein roter Faden zieht sich durch die Schrift, den man nicht mehr übersehen kann, sobald man ihn einmal entdeckt hat. Wenn du diesen Faden in deiner Predigt, Lehre und Jüngerschaft aufnimmst, wächst eine Ehrfurcht vor Gott, eine Liebe zu den Verlorenen und ein Eifer für die Nationen.
Der Faden beginnt am Anfang. Gott befiehlt Adam und Eva, die Erde zu „füllen und sie zu unterwerfen“ (1. Mose 1,28). Die ganze Erde sollte ihm gehören, und wir sollten seine Statthalter sein. Wir sollten Licht und Ordnung in die Welt bringen. Doch dann versucht Satan, den Faden zu durchtrennen und die ganze Welt für sich zu stehlen (1. Mose 3). Als die Sünde in das Universum kommt, zerbricht sie alles; das Universum verfällt und ist der Nichtigkeit unterworfen. Aber Gott wird niemals auch nur einen Quadratmillimeter seines Schöpfungswerks dem Feind überlassen, also setzt er seinen Plan in Bewegung, die Erde mit seiner Herrlichkeit zu füllen. Dieser Plan umfasst alle Nationen und Völker (1. Mose 12,3).
Gottes Plan war immer schon multiethnisch, kulturübergreifend und mehrsprachig. Er macht dieses Ziel klar im abrahamitischen Bund, und wir sehen es durch die gesamte Schrift hindurch, bis es in dem schönen Bild gipfelt, dass Männer und Frauen aus jeder Nation, jedem Stamm und jeder Sprache vor dem Thron in einer erneuerten Himmel- und Erdenwelt anbeten (Offenbarung 5,9–10; 21,24–26).
Im Alten Testament sehen wir immer wieder Gottes Herz für die Nationen. Als Israel aus Ägypten auszog, „zog auch ein gemischtes Volk mit ihm“ (2. Mose 12,38). Rahab, eine Kanaaniterin, wurde Teil des Volkes Israel (Josua 6,25). Ruth, eine Moabiterin, wurde die Frau von Boas, wodurch König David ein Nachkomme einer fremden Frau wurde (Ruth 4,18–22). Es gibt viele Beispiele, in denen Nicht-Israeliten Teil des Volkes Gottes wurden. Das Heil würde durch Israel kommen, aber es war niemals nur für Israel bestimmt.
Jesus, der inkarnierte Gott, offenbart diesen Plan noch deutlicher. Er diente Nicht-Israeliten wie dem Hauptmann (Matthäus 8,5) und der syrophönizischen Frau (Markus 7,26–30). Er erklärte, dass er „andere Schafe“ habe, die nicht aus der Herde Israels sind und die er retten werde (Johannes 10,16). Und bevor er in den Himmel zurückkehrte, sandte er seine Jünger, um „meine Zeugen zu sein in Jerusalem, in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde“ (Apostelgeschichte 1,8).
Die Erzählung von Gottes Heil ist untrennbar mit den Nationen verbunden. Der Befehl, in alle Welt zu gehen, ist einfach Gottes Fortsetzung seiner Mission, seine Söhne und Töchter aus der Ferne zu sammeln.
Menschen als Zeugen mobilisieren
Was ist es also, das Menschen dazu bewegt, sich Gottes Mission anzuschließen? Ich bin nun seit 21 Jahren der leitende Pastor unserer Kirche. Wir haben viele Menschen in die Welt gesandt. Dabei habe ich entdeckt, dass der Aufbau einer sendenden Kirche mit der treuen Verkündigung und Lehre von Gottes Geschichte der Erlösung beginnt.
Erzähle die Geschichte
In unserer Predigt und Lehre betonen wir so oft wie möglich Gottes große Erzählung. Wenn wir durch ein biblisches Buch predigen, versuchen wir den Menschen zu helfen, ihren Platz und ihre Rolle in der Geschichte zu verstehen.
Das gleiche tun wir in unserer Jüngerschaft. Unsere Kirche bietet drei Grundkurse an: Christlicher Glaube, Christliche Geschichte und Christliche Praxis. Obwohl der Kurs „Christliche Geschichte“ den gesamten Erzählbogen betont, hat jeder Kurs die ganze Bibel als Rahmen, was die Hörer in einer Geschichte verankert, die größer ist als sie selbst. Diese Betonung ist immer wieder aufgekommen, wenn wir mit Männern und Frauen aus unserer Kirche gesprochen haben, die ein Herz für Weltmission haben.
Schule deine Leute
Wenn man eine Kirche in Richtung der Nationen mobilisieren möchte, ist die Sprache entscheidend. „Von Nachbarschaften zu Nationen“ ist der Ausdruck, der unserer Kirche hilft zu verstehen, was unsere Hoffnung ist. Männer und Frauen, die nicht wissen, wie sie in ihren eigenen Nachbarschaften evangelisieren sollen (oder es nicht tun werden), werden niemals den hohen Preis in Betracht ziehen, in einen anderen Ort und eine andere Kultur zu gehen. Diejenigen, die die überfließende Gnade Gottes erfahren haben, indem sie der Kanal waren, durch den das Evangelium fließt, sind oft diejenigen, die sich in Richtung des größten Bedarfs bewegen. Wir haben es zu einer wiederholten Priorität gemacht, Männer und Frauen einzuladen, diese Gnade durch Schulungen im Bereich der Evangelisation zu erfahren.
In der Schulung zur Evangelisation geht es nicht nur um Training; wir gehen hinaus und tun es. Männer und Frauen lernen Werkzeuge und Taktiken. Dann gehen sie an beliebte Treffpunkte, um mit Menschen zu beten, sie einzuladen, die Bibel zu studieren, das Evangelium zu teilen und Beziehungen aufzubauen. Eine kürzliche Evangelisationsaktion führte dazu, dass 134 Menschen spirituell erreicht wurden, 87 erhielten Gebet, 18 hörten das Evangelium, und einer sagte „Ja“ zu Jesus. Jedes Jahr wachsen die Menschen, die an dieser Schulung teilnehmen, in Mut, Eifer und dem Glauben, dass der Arm des Herrn nicht zu kurz ist, um zu retten. Ihr Eifer im Lobpreis, ihre Abneigung gegen Sünde und ihr Glaube an die Mission Gottes wachsen exponentiell.
Setze auf junge Menschen
Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, möchte ich dich ermutigen, auf die junge Generation zu setzen. Diese Praxis hat in den letzten Jahren bei uns die meisten Früchte getragen. Wir wollen die nächste Generation und junge Familien zu den unerreichten und unterversorgten Völkern hinführen. Unsere Ferienbibelwoche hat fast immer einen weltweiten Fokus. Jedes Jahr hören Kinder von Missionaren, sammeln Geld für globale Projekte und beten für die Arbeit unter unseren 100 unerreichten Volksgruppen (siehe mehr unten).
Wir betonen diesen Fokus das ganze Jahr über auch in unseren Kinder- und Jugendprogrammen. Missionare in unserem Grundschulprogramm unterrichten, erklären, erzählen Geschichten und beantworten Fragen. Wenn die Kinder in unsere Mittel- und Oberschulabteilungen übertreten, können sie an Kurzzeitmissionen teilnehmen, die an Intensität und Entfernung mit der dem jeweiligen Alter wachsen. Im letzten Jahr reiste eine große Gruppe von Highschool-Schülern in ein geschlossenes Land mit einem wichtigen Partner und veranstaltete ein Sportcamp unter der überwiegend muslimischen Bevölkerung. Sie lachten mit den Menschen, spielten mit ihnen, beteten mit ihnen und dienten unter einem der weltweit am wenigsten erreichten Völker. Die Energie und Aufregung, die dies unter den Schülern erzeugte, ermutigt und stärkt weiterhin sowohl sie als auch ihre Familien.
Wir senden auch ganze Familien auf Kurzzeitreisen. Sie haben die Möglichkeit, gemeinsam zu sehen, wie Gott ihre ganze Familie als ein Mittel der Gnade für die Menschen gebrauchen kann, die weit von ihm entfernt sind. In den letzten zwei Jahrzehnten haben wir entdeckt, dass junge Familien mit Kindern oft viel erfolgreicher darin sind, Menschen zu treffen und sich mit anderen Kulturen zu verbinden. Egal, wo du auf der Welt bist, jeder versteht die Sprache der Kinder. Ich möchte damit nicht die erstaunliche weltweite Arbeit, die Singles und ältere Christen leisten, schmälern. Aber die meisten Kulturen im 10/40-Fenster sind Kulturen mit hoher Gastfreundschaft, und Kinder bringen einen viel schneller an die Tür und ins Haus.
Gemeinsam bauen
Vor etwa einem Jahrzehnt haben wir unsere Denkweise von einer Kirche mit Missionaren zu einer sendenden Kirche geändert. Wir nutzen immer noch wichtige Partner, aber als sendende Kirche möchten wir einen Prozess vollziehen, der Menschen von der Nachbarschaft zu den Nationen führt. Nach intensiven Gebeten und Überlegungen beschlossen wir, uns auf die unterversorgten und unerreichten Völker der Welt zu konzentrieren. Zusammen mit zehn anderen Kirchen und Organisationen gründeten wir die 100 UPG (Unreached People Group) Cooperative. Wir hoffen, beten, finanzieren und glauben, dass Gott uns in den nächsten Jahrzehnten gebrauchen könnte, um dabei zu helfen, dass das Evangelium in hundert unerreichten Volksgruppen präsent wird.
Dieses Ziel ist viel zu groß für eine einzelne lokale Kirche, aber durch das gebetsvolle Zusammenarbeiten mit anderen Kirchen glauben wir, dass wir eine echte Chance haben. Jede Kirche hat lokale Wege (Nachbarschaften) etabliert, die dieses Training zu Hause beginnen. Von dort aus ziehen sie zu einem von drei internationalen Knotenpunkten und schließen sich einem Team an, das dort bereits arbeitet, bevor sie zum gewünschten Endzielort weiterziehen.
Beten und Predigen
Nichts davon geschieht ohne Gebet. Während wir Gottes große Erzählung lehren, im Evangelisieren schulen, auf junge Menschen setzen, wichtige Partnerschaften bilden und groß träumen, beten wir für bestimmte Orte, Menschen und Gelegenheiten, um die richtigen Personen mit der richtigen Ausbildung an den richtigen Ort zu bringen.
Es beginnt auch nicht über Nacht. Wenn du eine sendende Kirche aufbauen möchtest, die darauf abzielt, die Nationen zu erreichen, fang an, konsequent über die Nationen und die unerreichten Völker zu predigen. Es gibt keinen Ersatz für den Prediger, der die Nationen in seinen Knochen trägt. Entzünde erneut deinen Glauben, dass „die Erde dem Herrn gehört und alles, was sie erfüllt“ (Psalm 24,1).
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Desiring God. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
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