Ich habe eine Schwäche für Nachrichtenartikel mit Schlagzeilen wie „Die 10 lebenswertesten Orte“ oder „Die günstigsten Städte in den USA“ oder „Die besten Orte für den Ruhestand in den USA“. Aber nicht, weil ich unbedingt wissen will, wo mein Bundesstaat oder meine Stadt auf der Rangliste steht. Meine Neugier richtet sich vielmehr auf die Begründungen: dort findet sich alles von Klima über Steuern bis hin zu Kriminalitätsraten, Jobangeboten und ähnlichen Faktoren.
Meine Frau und ich sind überaus glücklich in Oklahoma City – gelegentliche Tornados einmal ausgenommen. Doch weder dieser Ort noch dein Wohnort kann im Entferntesten mit dem Leben in der neuen Schöpfung mithalten. Was macht die Aussicht auf unsere ewige Heimat so wunderbar? Was macht den Himmel so himmlisch?
Er wird unser Gott sein
Der Apostel Johannes erklärt, dass diese gegenwärtige Erde und der Himmel über uns vergehen werden (Offenbarung 21:1), wenn Jesus Christus wiederkommt, um seine Feinde zu vernichten und sein Reich zu vollenden. Doch diese gegenwärtige Erde weicht nicht einer rein geistlichen Existenz irgendwo in den Wolken. „Der erste Himmel und die erste Erde“ machen Platz für „einen neuen Himmel und eine neue Erde“.
Diejenigen, die gerne fischen, segeln, Wasserski fahren oder die Weite und Schönheit des Ozeans bewundern, könnten enttäuscht sein, wenn sie in der Vision des Johannes lesen: „Das Meer gibt es nicht mehr“ (Offenbarung 21:1). Doch das bedeutet nicht, dass es in der neuen Schöpfung keine Gewässer mehr geben wird, an denen wir uns erfreuen können. In der Bibel wird das Meer oft als Symbol für das Böse, Chaos und die antireich-Gottes-Mächte dargestellt, mit denen Jahwe kämpfen muss (Jesaja 17:12–13; 27:1; 51:9–10; 57:20; Jeremia 46:7–8; Hiob 26:7–13). Das Meer ist der Ursprungsort des Tieres sowie der heidnischen und rebellischen Nationen, die sich gegen das Reich Gottes stellen (Offenbarung 13:1; 17:2.15). Es ist außerdem der Ort der Toten (Offenbarung 20:13) und der Schauplatz des weltlichen, götzendienerischen Handels (Offenbarung 18:10–19).
Dies ist also eine bildhafte Weise, mit der Johannes ausdrückt, dass in der neuen Schöpfung all dieses Böse, diese Korruption, Ungläubigkeit und Finsternis endgültig beseitigt sein werden. Ebenso wird es keine Tränen des Leids mehr geben, keinen Tod, keine Trauer, kein Weinen und keinen Schmerz – weder seelisch noch körperlich (Offenbarung 21:4).
Doch was den Himmel wirklich himmlisch macht, ist nicht in erster Linie die Abwesenheit dessen, was wir jetzt auf der Erde als belastend empfinden, sondern die Gegenwart Gottes. Der neue Himmel und die neue Erde werden nicht deshalb herrlich sein, weil es dort keine Sünde, keinen Tod, keinen Schmerz und keine Tränen mehr gibt, sondern weil Gott dort ist. Gott wird bei uns sein. Wir werden sein Volk sein, und er wird unser Gott sein (Offenbarung 21:3).
Kein größerer Segen
Zwei besondere Segnungen unterstreichen, dass das Leben im neuen Himmel und auf der neuen Erde von unendlicher Freude und Erfüllung geprägt sein wird. Der Herr erklärt: „Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst“ (Offenbarung 21:6). Aber warum sagt er nicht einfach: „dem, der glaubt“? Warum „dem Durstigen“? Und warum wird am Ende des Buches das Wasser dem gegeben, der es „begehrt“ (Offenbarung 22:17)?
Johannes macht deutlich, dass rettender Glaube oder Glauben, der zum ewigen Leben führt, mehr ist als bloße intellektuelle Zustimmung zur Wahrheit des Evangeliums. Wahrer, rettender Glaube – der Glaube, der den Durst der trockenen und verzweifelten Seele stillt – ist im Kern ein Sehnen und Verlangen nach der Erfüllung, die nur Christus schenken kann. Kurz gesagt: Jeder im Himmel wird ein christlicher Genießer sein!
Die zweite dieser beiden Segnungen ist Gottes Verheißung, dass er unser Gott sein wird und wir seine Kinder sein werden (Offenbarung 21:7). Es gibt keinen größeren Segen als diesen: ein Kind Gottes zu sein. Als seine geliebten Söhne und Töchter bekommen wir Gott – und alles, was Gott gehört. So wie der Vater des verlorenen Sohnes seine eigene Würde hintanstellte und die Straße hinunterlief, um sein reumütiges Kind in die Arme zu schließen (Lukas 15:20), so kommt auch Gott uns entgegen – mit einem Ring, einem Gewand und einem niemals endenden Fest voller geistlicher Segnungen.
Nie endende Herrlichkeiten
Aber woher wissen wir, dass diese Freude und tiefe Wonne in Gott ewig andauern wird? Unzählige Dinge in diesem Leben erfüllen uns – aber nur für eine Zeit. Fast alles, worauf wir uns stützen, vergeht. Ganz gleich, wie sehr wir einen bestimmten Moment genießen, irgendwann verblasst er. Mit der Zeit verliert selbst die schönste Erfahrung ihre Fähigkeit, uns in Staunen zu versetzen. Wird unsere Freude im Himmel nicht ebenfalls der Vergänglichkeit unterliegen? Wie könnte Gott nicht nur die Gegenwart der Freude in der neuen Schöpfung aufrechterhalten, sondern sogar ihr endloses, unaufhörliches, immerwährend wachsendes Steigen bewirken?
Die Antwort liegt in Gottes Unendlichkeit. Er ist das einzige Wesen im Universum, von dem man niemals sagen kann: „Das war alles, mehr gibt es nicht.“ Mit genügend Zeit und Geduld könnten wir schließlich jedes Sandkorn an den Stränden dieser Welt zählen. Ihre Anzahl ist nicht unendlich. Dasselbe gilt für die Sterne am Himmel. Auch wenn es Billionen und Aberbillionen von ihnen gibt, sind sie nicht grenzenlos oder zahllos.
Aber Gott ist es! Er ist wahrhaft grenzenlos. In ihm gibt es eine unerschöpfliche Fülle an Kraft und Vollkommenheit. Seine Eigenschaften sind ohne Ende. Und jede einzelne dieser Eigenschaften besitzt eine unermessliche Höhe, Tiefe, Breite und Weite. Wenn jemals irgendetwas in Gott an eine Grenze käme oder völlig ergründet werden könnte, dann wäre er nicht mehr Gott. Doch per Definition ist Gott unendlich in seiner Güte, Schönheit, Macht und Majestät – und das ist nur der Anfang einer endlosen Fülle von Eigenschaften und Herrlichkeiten.
Das bedeutet, dass auch das, was von Gott gesehen, erkannt und erfahren werden kann, ohne Grenzen ist. Und wenn unser Sehen, unser Wissen und unsere Erfahrung nie enden und niemals alles in Gott ausschöpfen können, dann gilt dasselbe für unsere Freude an ihm. Mit jeder neuen Offenbarung einer weiteren Facette seines unermesslich reichen Wesens kommt mehr Freude, mehr Staunen, mehr Begeisterung, mehr Liebe, mehr Anbetung.
Freude in einem verherrlichten Leib
Falls du befürchtest, dass diese niemals endende Offenbarung von Gottes Herrlichkeit deine Fähigkeiten zur Erkenntnis und Freude irgendwann überwältigen und überlasten könnte, erinnere dich an die Worte von Jonathan Edwards, der schrieb:
„Ohne Zweifel kann Gott die Materie so gestalten, dass sie in völlig anderen Proportionen existiert – in einer Art und Weise, die für uns unvorstellbar ist und eine Freude erweckt, die weit überwältigender und erhabener ist. […] Unser physisches Wesen wird in seinem künftigen Zustand eine unvergleichlich feinere und erhabenere Fähigkeit haben, Freude zu empfinden, als es jetzt der Fall ist.“ (Works of Jonathan Edwards, 13:328)
Oder nochmals: In der neuen Schöpfung wird „jede Wahrnehmungsfähigkeit ein Zugang zur Freude sein“ (Works, 18:721).
Bei der Wiederkunft Christi werden unsere Körper verherrlicht und damit von Schwäche, Vergänglichkeit und Begrenztheit befreit. Unser Verstand und unsere Sinne werden geschärft und vervielfacht, unsere Fähigkeit zu sehen, zu berühren, zu fühlen, zu hören und zu riechen wird unermesslich gesteigert – nicht länger eingeschränkt durch Krankheit oder Ablenkung. Unsere Erfahrung vollkommener Freude an Gott wird dann keinerlei Grenzen mehr kennen, und niemand wird die Tiefen unseres Entzückens ausloten können.
Mehr Erkenntnis, mehr Freude
Die Freude im neuen Himmel und auf der neuen Erde entsteht nicht im luftleeren Raum, sondern ist die unausweichliche Frucht unseres immer tieferen Verständnisses von Gottes Liebe, Gnade, Schönheit und Güte. Jede neue Offenbarung führt zu einer neuen Einsicht, die wiederum das Feuer der Freude und Begeisterung weiter entfacht.
Die Freude wird für immer wachsen, weil es niemals einen Moment geben wird, in dem Gottes Größe abnimmt oder versiegt. In alle Ewigkeit werden wir in jedem Augenblick eine noch größere, noch beeindruckendere und faszinierendere Offenbarung von Gottes Gnade und Herrlichkeit empfangen als zuvor – und somit eine immer tiefere und unausweichlich größere Freude erfahren.
Wenn unser Verständnis von Gott im Himmel zunimmt, dann muss auch die Freude, die dieses Verständnis hervorbringt, wachsen. Mit wachsender Erkenntnis steigt auch unsere Liebe und unser Staunen. Jonathan Edwards beschreibt es so:
„Daher wird ihre Erkenntnis in Ewigkeit zunehmen; und wenn ihre Erkenntnis zunimmt, dann gewiss auch ihre Heiligkeit. Denn je mehr sie über Gott und seine Werke erkennen, desto mehr werden sie seine Exzellenz sehen; und je mehr sie seine Exzellenz sehen, […] desto mehr werden sie ihn lieben; und je mehr sie Gott lieben, desto größer wird ihre Freude und ihr Glück in ihm sein.“ (Works, 13:105)
Verlässlich und wahr
Aber wie können wir uns so sicher sein? Woher wissen wir, dass das nicht nur ein schöner Traum ist? Wie können wir gewiss sein, dass diese Hoffnung nicht – wie so viele andere in diesem Leben – zerbricht und uns enttäuscht zurücklässt? Johannes gibt uns die Antwort in Offenbarung 21:5: „Schreibe! Denn diese Worte sind gewiss und wahrhaftig.“
Und wir wissen, dass sie gewiss und wahrhaftig sind, weil sie aus dem Mund dessen kommen, der „das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende“ ist (Offenbarung 21:6). Gott selbst hat seine Ehre daran gesetzt. Seine Treue steht auf dem Spiel. Er hat es gesagt – und darum wird es geschehen.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Desiring God. Übersetzung und Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
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