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Die 10 Gebote nach Martin Luther– ein Vergleich

Die 10 Gebote sind ein zentraler Bestandteil der christlichen Ethik und finden sich sowohl im Alten Testament der Bibel als auch in der lutherischen Tradition wieder. Martin Luther legte besonderen Wert auf ihre Bedeutung und erklärte sie ausführlich im Kleinen Katechismus und im Großen Katechismus.

Die 10 Gebote – Lutherübersetzung 1545 nach Exodus 20,2–17

VNd Gott redete alle diese worte.

  1. JCH bin der HERR / dein Gott / der ich dich aus Egyptenland / aus dem Diensthause gefürt habe. DV solt kein andere Götter neben mir haben. Du solt dir kein Bildnis noch jrgend ein Gleichnis machen / weder des das oben im Himel / noch des das vnten auff Erden / oder des das im Wasser vnter der erden ist. Bete sie nicht an / vnd diene jnen nicht / Denn ich der HERR dein Gott / bin ein eyueriger Gott / Der da heimsucht der Veter missethat an den Kindern / bis in das dritte vnd vierde Glied / die mich hassen. Vnd thu Barmhertzigkeit an vielen Tausenten / die mich lieb haben / vnd meine Gebot halten.
  2. Du solt den Namen des HERRN deines Gottes nicht misbrauchen / Denn der HERR wird den nicht vngestrafft lassen / der seinen Namen misbraucht. (3. Mose 24.16)
  3. GEdencke des Sabbaths tags / das du jn heiligst. Sechs tage soltu erbeiten / vnd alle dein ding beschicken. Das ist / was du zu thun hast. Aber am siebenden tage ist der Sabbath des HERRN deines Gottes / Da soltu kein werck thun / noch dein Son / noch dein Tochter / noch dein Knecht / noch dein Magd / noch dein Vieh / noch dein Frembdlinger / der in deinen thoren ist. Denn sechs tage hat der HERR Himel vnd Erden gemacht / vnd das Meer / vnd alles was drinnen ist / vnd rugete am siebenden tage / Darumb segenet der HERR den Sabbath tag / vnd heiliget jn.
  4. Du solt deinen Vater und deine Mutter ehren / Auff das du lang lebest im Lande / das dir der HERR dein Gott gibt.
  5. Du solt nicht tödten.
  6. Du solt nicht ehebrechen.
  7. Du solt nicht stehlen.
  8. Du solt nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nehesten.
  9. LAS dich nicht gelüsten deines Nehesten Haus.
  10. LAs dich nicht gelüsten deines Nehesten Weibs / noch seines Knechts / noch seiner Magd / noch seines Ochsen / noch seines Esels / noch alles das dein Nehester hat.

Vergleich der 10 Gebote (Luther 1545 vs. 1912)

GebotLuther 1545Luther 1912
1JCH bin der HERR / dein Gott / der ich dich aus Egyptenland / aus dem Diensthause gefürt habe. DV solt kein andere Götter neben mir haben. Du solt dir kein Bildnis noch jrgend ein Gleichnis machen …Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen …
2Du solt den Namen des HERRN deines Gottes nicht misbrauchen / Denn der HERR wird den nicht vngestrafft lassen / der seinen Namen misbraucht.Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
3GEdencke des Sabbaths tags / das du jn heiligst.Gedenke des Sabbattags, dass Du ihn heiligest.
4Du solt deinen Vater und deine Mutter ehren / Auff das du lang lebest im Lande / das dir der HERR dein Gott gibt.Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, dass dir der HERR, dein Gott, gibt.
5Du solt nicht tödten.Du sollst nicht töten.
6Du solt nicht ehebrechen.Du sollst nicht ehebrechen.
7Du solt nicht stehlen.Du sollst nicht stehlen.
8Du solt nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nehesten.Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
9Du solt nicht begehren deines Nehesten Haus.Lass dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses.
10Du solt nicht begehren deines Nehesten Weibs / noch seines Knechts / noch seiner Magd / noch seines Ochsen / noch seines Esels / noch alles das dein Nehester hat.Lass dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes noch seiner Magd, noch seines Ochsen noch seines Esels, noch alles, was dein Nächster hat.

Aufteilung der 10 Gebote: Vergleich Lutheraner, Katholiken, Juden, Orthodoxe, Evangelikale etc.

Die Zählung der Zehn Gebote unterscheidet sich je nach Tradition. Im Judentum wird die Präambel („Ich bin der Herr, dein Gott…“) als erstes Gebot gezählt, während sie in den christlichen Traditionen nur eine Einleitung ist. Das Bilderverbot („Du sollst dir kein Bildnis machen…“) ist in der jüdischen, reformierten und orthodoxen Tradition ein eigenes Gebot, während es bei Katholiken und Lutheranern zum ersten Gebot gehört. Das Begehrensverbot („Du sollst nicht begehren…“) ist in den meisten Traditionen ein einziges Gebot, während Katholiken und Lutheraner es in zwei Gebote aufteilen: eines für das Haus und eines für die Frau und den Besitz.

Das Bild ist eine große Tabelle, die die Zehn Gebote in verschiedenen religiösen Traditionen vergleicht. Sie ist in sechs Spalten unterteilt, die jeweils eine Glaubenstradition repräsentieren. Die Spalten enthalten den Wortlaut der Gebote aus dem Judentum, Anglikanern/Reformierten/Freikirchen, Orthodoxen/Adventisten, Katholiken und Lutheranern.

Die erste Spalte auf der linken Seite zeigt die Nummer der Gebote, einschließlich einer Einleitung (Präambel). Die folgenden Spalten enthalten die jeweiligen Formulierungen der Gebote in den verschiedenen Traditionen.

Farbige Markierungen in der Tabelle:
Einige Zellen sind gelb, grün, blau oder orange hinterlegt.
Diese Farben scheinen die Unterschiede zwischen den Versionen der Zehn Gebote hervorzuheben.
Besonders auffällig sind farbliche Markierungen beim Bilderverbot und dem Begehrensverbot, die in verschiedenen Traditionen unterschiedlich gezählt werden.
Besondere Unterschiede in der Tabelle:
Präambel:

Im Judentum wird die Einleitung als erstes Gebot betrachtet und steht separat.
In den anderen Traditionen ist sie nicht als eigenes Gebot gezählt.
Bilderverbot:

In der jüdischen, anglikanischen und orthodoxen Spalte gibt es ein separates Gebot zum Verbot von Götzenbildern.
In den katholischen und lutherischen Spalten ist das Bilderverbot kein eigenes Gebot, sondern in das erste Gebot integriert.
Sabbatgebot:

In den meisten Spalten heißt es: „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst.“
In der katholischen Spalte steht stattdessen: „Gedenke, dass du den Tag des Herrn heiligst.“
Begehrensverbot:

In den jüdischen, anglikanischen und orthodoxen Spalten wird das Begehren in einem einzigen Gebot behandelt.
In den katholischen und lutherischen Spalten ist es in zwei Gebote geteilt: eines für das Haus des Nächsten und eines für seine Frau und seinen Besitz.
Die Tabelle hebt also die Unterschiede in der Zählung und Formulierung der 10 Gebote je nach Tradition hervor. Der Begriff "10 Gebote Luther" wird in der letzten Spalte dargestellt, die die lutherische Version der Gebote zeigt.

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