Die 10 Plagen werden im Exodusbuch beschrieben. Sie waren ein Strafgericht von Gott an den Ägyptern, um sie dazu zu bewegen, die Israeliten in die Freiheit ziehen zu lassen. Außerdem zeigte Gott durch dieses Strafgericht, dass er allein der HERR ist, der größer ist als die ägyptischen Götter. Die zentralen Figuren in dieser Geschichte sind Mose auf der einen und der Pharao auf der anderen Seite. In Exodus 7-12 wird von den 10 Plagen berichtet:
1. Wasser wird zu Blut (Ex 7,14-25)
Mose und Aaron fordern den Pharao dazu auf, das Volk in die Wüste ziehen zu lassen, damit sie dort ihren Gott anbeten können. Der Pharao verbietet das. Mose und Aaron verwandeln mit ihrem Stab das Wasser im Nil und im ganzen Land Ägypten zu Blut. Die ägyptischen Wahrsagepriester können dieses Wunder replizieren. Der Pharao bleibt trotz dieses ersten Wunders hartherzig. Der Nil bleibt insgesamt 7 Tage lang blutig.
2. Frösche (Ex 7,26-8,11)
Anschließend kündigt Gott eine Froschplage an. Frösche kommen aus dem Nil, was die Wahrsagepriester ebenfalls nachmachen. Der Pharao bittet Mose und Aaron, die Plage zu stoppen und verspricht, das Volk ziehen zu lassen. Sie beten zu Gott und am nächsten Tag sind die Frösche verschwunden. Der Pharao weigert sich aber weiterhin, das Volk ziehen zu lassen.
3. Stechmücken (Ex 8,12-15)
Gott fordert Mose und Aaron dazu auf, mit dem Stab auf die Erde zu schlagen. Daraufhin kommen Steckmücken über das Land. Die Wahrsagepriester sind ab dieser Plage nicht mehr in der Lage, die Gerichtswunder zu replizieren. Die Botschaft ist klar: „Das ist der Finger Gottes!“ (Ex 8,15). Jahwe ist stärker als die ägyptischen Götter, aber der Pharao bleibt trotzdem hart und lässt sich nicht erbitten.
4. Stechfliegen (Ex 8,16-28)
Mose kündigt dem Pharao die nächste Plage an: Stechfliegen. Allerdings wird Gosen, das Gebiet, in dem die Israeliten leben, verschont. Der Pharao verspricht daraufhin, die Israeliten ziehen zu lassen, weigert sich dann aber doch wieder, als Mose gebetet hat und die Fliegen verschwinden.
5. Viehpest (Ex 9,1-7)
Mose kündigt dem Pharao den Tod des ägyptischen Viehs durch eine Pest an. Die Viehseuche rafft das Vieh der Ägypter dahin, aber die israelitischen Tiere bleiben verschont, womit deutlich wird, dass die Israeliten für Jahwe besonders wichtig sind.
6. Geschwüre (Ex 9,8-12)
Mose und Aaron bekommen den Auftrag, Ofenruß in die Luft zu werfen. Daraus werden Geschwüre an der Haut der Ägypter und an den Tieren, die dann in Blasen aufbrechen. Interessante Randnotiz: Auch die Wahrsagepriester werden krank. Der Pharao weigert sich weiterhin, die Israeliten ziehen zu lassen.
7. Hagel (Ex 9,13-35)
Mose kündigt dem Pharao einen schweren Hagel an. Der Hagel zerstört einen Großteil der Pflanzen in Ägypten. Der Pharao ruft Mose und Aaron zu sich und bittet um Gnade und gewährt dem Volk, in die Wüste zu ziehen. Mose betet zu Gott, der Hagel hört auf, der Pharao aber hält sein Versprechen nicht ein.
8. Heuschrecken (Ex 10,1-20)
Mose und Aaron kündigen dem Pharao die nächste Plage an: Heuschrecken. Er will sie ziehen lassen, allerdings nur die Männer. Mose geht darauf nicht ein und es kommt zu Heuschreckenplage. Die Heuschrecken fressen die verbliebene Vegetation in Ägypten weg. Der Pharao bittet um ein Ende der Plage, das wird ihm gewährt, aber er bleibt hart.
9. Drei Tage Finsternis (Ex 10,21-29)
Die neunte Plage sind 3 Tage Finsternis. Der Pharao ruft daraufhin Mose herbei und gestattet dem Volk auszuziehen, allerdings ohne Schafe und Rinder. Mose geht darauf nicht ein, weil das Volk sonst keine Opfertiere hätte. Der Pharao wird wütend und verbietet Mose ihm nochmal unter die Augen zu kommen.
10. Tod der Erstgeborenen (Ex 12,29-33)
Infolge der letzten Plage sterben die Erstgeborenen in jedem ägyptischen Haushalt durch einen Engel des Herrn. Nur die Israeliten werden verschont. Mit der zehnten Plage wird auch das Passahfest eingesetzt. Nach dieser Plage lässt der Pharao die Israeliten aus Ägypten ziehen.
