Ausgangslage 2016

Durch den Rückgang der Gottesdienstbesucher in der Dreieinigkeitskirche auf teilweise unter 20 Besucher bei Gottesdiensten ohne besondere Zielgruppe, ohne Festtagscharakter oder besonderen Anlass sowie weiteren Gründen möchte die Dreieinigkeitskirche eine Umgestaltung des Innenraums der Kirche vornehmen.

Die Dreieinigkeitskirche sieht damit eine Unterschreitung der „kritischen Masse“, welche befürchten lässt, dass unter diesen Umständen auch die wenigen Verbliebenen von einem Besuch in der Kirche absehen könnten. Es sollen sich aber auch wenige Besucher im Gottesdienst unter Berücksichtigung der Aspekte von Distanz und Nähe unter Gottes Wort „zu Hause“ fühlen können.
Aus Sicht der Kirchengemeinde Dreieinigkeit ist es dazu notwendig, den Innenraum der Kirche umzugestalten. Dabei geht es um einen sorgfältigen Umgang unter Beibehaltung der Qualitäten des Kirchenraums. Unter dieser Prämisse ist das Ziel dieser Umgestaltung diejenigen baulichen und konzeptionellen Maßnahmen zu ergreifen um eine erweiterte - und damit zukunftsfähige - Nutzung des Kirchenraumes zu ermöglichen.
In Gostenhof und Nürnberg hat sich die Dreieinigkeitskirche über die Jahre den Ruf einer lebendigen Konzertkirche erarbeitet. Das Musikprogramm ist dabei breit gefächert von klassischer geistlicher Orgelmusik bis hin zu Blues und Rockmusik (ausgewählte frühere Veranstaltungen auf: https://www.dreieinigkeit.de/veranstaltungen/vergangeneveranstaltungen/).
Auch Agenturen von Künstlern auf Deutschlandtournee mieten gerne den Kirchenraum für ein Konzert in Nürnberg, was auch zu einer Stärkung des kirchengemeindlichen Haushaltes beiträgt. Die Akustik ist durch die hölzerne Halbtonnendecke ausnehmend gut. Durch die vorgesehene, flexible Gestaltung des
Innenraumes ist eine verstärkte Nachfrage nach Auftrittsmöglichkeiten sowohl vonKonzertagenturen als auch von den Künstlern selbst zu erwarten.
Ebenso ist es im Stadtteil Gostenhof mit einer hohen Zahl von Hartz-IV-Empfängern und Menschen in prekärer Beschäftigung („Aufstockern“) nach entsprechenden Umbauten auch möglich, den Kirchenraum für den Betrieb einer Tafel bzw. einer ähnlichen Nutzung unter der Woche zur Verfügung zu stellen.

Projektziel

Nach dem Umbau wird die Dreieinigkeitskirche als „Kulturkirche“ für das gesamte Dekanat Nürnberg eine Leuchtturmfunktion mit spezifischem Profil darstellen. Ein schon erprobtes und erfolgreich umgesetztes Konzept der Öffnung des Kirchenraumes für die umliegenden Stadtteile und über diese hinaus kann also nach dem Umbau ohne Einschränkungen durch die derzeitige „Möblierung“ im Kirchenraum der Dreieinigkeitskirche verstetigt und ausgeweitet werden.
Des Weiteren bietet die Dreieinigkeitskirche künftig auch für ganz unterschiedliche Gottesdienstformate flexible Möglichkeiten der Bestuhlung, Beleuchtung und Beschallung. Vom kleinen Andachtskreis im Chorraum über die Nutzung einer stillen Gebetsecke bis hin zu ganz unterschiedlichen Bestuhlungen werden die Grundlagen für
ein breites Spektrum von liturgischen Szenarien geschaffen.

Teilkonzept Innenbereich

Die Dreieinigkeitskirche soll von außen und innen als Kirche und Kirchenraum erkennbar bleiben. In den Veranstaltungen und Nutzungen soll sie sich zum Quartier öffnen. Sie ist auch in Zukunft ein Ort der Kirchengemeinde und ein Kirchenraum. Dafür steht das großartige bauliche Zeichen im städtischen Kontext wie auch die Qualität im Innenraum.
Ein weiterer Punkt ist die barrierefreie Zugänglichkeit zur Kirche mit einer Rampenlösung.
Die Beleuchtung des Kirchenraums muss grundsätzlich neugestaltet werden. Dabei sind die unterschiedlichen Nutzungsszenarien zu berücksichtigen.
Ein wichtiges Ziel besteht in der Berücksichtigung von ausreichendem Stauraum für Stühle, Tische, Reinigungsgeräte usw. Vorgaben: Der Altarraum soll - wenn überhaupt - nur behutsam verändert werden. Es sollte eine Lösung gefunden werden, die eine temporäre Abgrenzung vom Altarraum als eindeutig sakralen Ort möglich macht. Für die vielfältig angedachten Nutzungen soll ein möglichst flexibel zu gestaltender freier
Raum entstehen. Ein Foyer in der bisherigen Größe soll weiterhin in der Kirche vorgesehen werden. Im Innenbereich ist ein Ort der Stille (Andachtsecke) mit der Möglichkeit der Aufstellung von Kerzen vorzusehen.
Es sind Lagermöglichkeiten in der Größe von 30-50 m2 vorzusehen. Diese sind auch auf oder unter der Empore denkbar. Im Lager sind Stühle, Bänke, Tische, Getränke, etc. unterzubringen.

Teilkonzept Technik

Die Elektrik und die sanitären Anlagen entsprechen nicht mehr dem aktuellen Standard.
Es sind zwei Damen-Toiletten und eine Herren-Toilette inkl. Pissoir vorzusehen. Zusätzlich dazu ist eine behindertengerechte Toilette vorzusehen. Eine Fußbodenheizung soll Bestandteil der Planungen sein.
Ein Hängesystem für Ausstellungen (Bilder, Infowände etc.) ist zu berücksichtigen.
Denkbar sind auch leichte und mobile Raumteiler, die bei bestimmten Veranstaltungen als
optische Begrenzer fungieren könnten.
Der Kirchenraum soll für die verschiedenen Nutzungen mit einem den verschiedensten Anforderungen genügenden Akustik- und Lichtkonzept ausgestattet werden. Beim Lichtkonzept sind sowohl die Grundbeleuchtung als auch die Eventbeleuchtung zu berücksichtigen.
In die Planung einfließen soll auch eine Bewirtungsmöglichkeit (Kühlschrank, Spüle, Theke, Induktionskochfeld zum warmhalten angelieferter Speisen und Stauraum für Geschirr, Besteck, Gläser etc.).
Diese soll im Rahmen von ca. 15-20 m2 vorgesehen werden.

Teilkonzept Nutzungen

Gottesdienste (Krabbelgottesdienst, Andachten, Ostergottesdienst mit Osterfrühstück, Schulgottes- dienst, Rückzugsecke für Eltern mit Kindern), Konzerte (Orgelkonzerte Sinfonieorchester, Einzelkünstler und Bands, Pop und Rock, Klavierkonzerte), Veranstaltungen (Lesungen, Filmvorführungen, Messen und Basare, Ausstellungen,
Bürgerversammlung, Empfänge) und soziale Dienste (Kirchenkaffee, Ecke der Stille bzw. Andachtsecke, Mittagstisch, Essenstafel zur Verteilung an Bedürftige, Begegnungscafé, Stadtteilweihnachtsfeier).
Um Gottesdienste auch außerhalb des Chorraums gestalten zu können, sollte ein mobiler
kleinerer Altartisch, ein mobiler Taufstein und ein mobiles Predigtpult zur Verfügung stehen. Zu den verschiedenen Gottesdiensten kann aus Erfahrung mit 20 (Taufen etc.) bis 350 (Weihnachten etc.) Besuchern gerechnet werden.
Für Gottesdienste mit einer geringen Anzahl von Besuchern soll alternativ die Sakristei
entsprechend umgestaltet werden.